Mit Skip Daniela Driendl aus Füssen wollen sich die deutschen Curling-Frauen ab Samstag bei der WM in Sapporo/Japan (bis 22. März) auf internationalem Eis beweisen. Der Deutsche Curling-Verband (DVC) nominierte auf Vorschlag von Bundestrainer Thomas Lips zudem Driendls Klubkolleginnen Analena Jentsch, Marika Trettin und Pia-Lisa Schöll sowie Stella Heiß aus Riessersee.
Heiß, Tochter des ehemaligen Eishockey-Nationaltorhüters Peppi Heiß, rückt für Martina Lindner ins Team, die aus beruflichen Gründen auf die Reise verzichtete. Die 22-Jährige Heiß war 2010 im kanadischen Swift Current im Team von Andrea Schöpp Weltmeisterin geworden. Bei Olympia 2010 in Vancouver hatte sie Platz sechs belegt.
Dank Schöpp für WM qualifiziert
Der DCV, der die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) angedrohte Streichung der Spitzensportförderung abwenden konnte, hat als Zielvorgabe für sein neu zusammengewürfeltes Team eine Platzierung zwischen Rang acht und zehn ausgegeben. "Wir gehen guten Mutes ins Turnier, haben eine gute Stimmung im Team", sagte Bundestrainer Lips.
Dass die Mannschaft überhaupt im Olympiaort von 1972 aufs Eis gehen darf, hat sie "Rebellin" Schöpp zu verdanken. Die siebenmalige Europameisterin hatte ihren Start bei der EM im vergangenen November gerichtlich erzwungen. Dadurch musste Daniela Driendl wieder die Heimreise antreten. Am Ende sorgte Schöpp mit einem 7:6-Erfolg im letzten Vorrundenspiel gegen Lettland für die erfolgreiche WM-Qualifikation.
In Sapporo geht es für die deutschen Frauen noch nicht um Punkte für die Olympia-Qualifikation, auch ein Abstieg ist nicht möglich. Punkte für die Winterspiele in Pyeongchang 2018 werden ausschließlich bei den Weltmeisterschaften 2016 und 2017 vergeben. Für die WM 2016 kann sich Deutschland erst wieder bei der nächsten EM qualifizieren.