Szolkowy arbeitet für Nachwuchs

SID
Robin Szolkowy hat seine aktive Laufbahn an der Seite von Aljona Savchenko beendet
© getty

Weltmeister Robin Szolkowy soll den deutschen Paarlauf-Nachwuchs an die internationale Spitze heranführen. Der zweimalige Olympiadritte ist am Montag in Berlin als neuer Leiter eines entsprechend konzipierten Projekts vorgestellt worden.

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"Ich will etwas Gutes für Deutschland hinbekommen. Dafür ist mir kein Gespräch zu viel und keine Autofahrt zu weit", sagte der frisch gekürte Projektleiter mit glänzenden Augen und einem Hauch Theatralik.

Stilecht in einem rot ausgeschlagenen Kinosaal stellte die Deutsche Eislauf-Union (DEU) am Montag in Berlin ihren mit Abstand prominentesten Mitarbeiter vor.

Der zweimalige Olympia-Dritte aus Chemnitz, bis vor knapp einem Jahr an der Seite von Aljona Savchenko selbst noch aktiv auf dem Eis, ist der große Hoffnungsträger eines Verbandes, der in den kommenden Jahren verstärkt auf den Nachwuchs setzen will und muss. "Robin ist natürlich so etwas wie ein Leuchtturm", sagte DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf.

"Ich hab die Fäden in der Hand"

Im Zusammenspiel mit den Heimtrainern Talente zusammenzuführen, sie zu fördern und zu fordern, das ist die Hauptaufgabe, der sich der achtmalige deutsche Meister zunächst bis 2018 verschrieben hat. Selbst aufs Eis gehen wird der Chemnitzer dabei in der Regel nicht: "Ich habe die Fäden in der Hand, sehe mich aber als Teil eines Teams."

Der Sachse hat sich ausdrücklich als Freiberufler engagieren lassen, um es nicht zu Interessenkonflikten kommen zu lassen. Denn auch seine klassische Trainertätigkeit rund um die russischen EM-Dritten Jewgenija Tarasowa und Wladimir Morosow wird Szolkowy bis auf weiteres fortsetzen: "Aber in dieser Konstellation gibt es keine Überschneidungen."

Nichts zu tun haben wird der fünfmalige Weltmeister mit Ex-Partnerin Savchenko, von der er sich im vergangenen Jahr im Streit trennte. Die gebürtige Ukrainerin will zwar ihre Karriere mit dem Franzosen Bruno Massot fortsetzen, doch als Nachwuchspaar geht das neue Duo natürlich nicht mehr durch.

"Ich bin da emotionslos"

Eingeholt von seiner sportlichen Vergangenheit wird Szolkowy allerdings bei den in zwei Wochen beginnenden Weltmeisterschaften in Shanghai.

Denn in China wird auch sein langjähriger Coach Ingo Steuer erwartet, der mittlerweile in Florida arbeitet und bei der WM ein US-Paar betreut. Dem wahrscheinlichen Wiedersehen der beiden ungleichen Charaktere blickt Szolkowy entspannt entgegen. "Ich bin da emotionslos - wie meistens", sagte der Stoiker schmunzelnd.

Und doch dürfte es ihm entgegenkommen, dass er als Leiter seines Nachwuchsprojektes in erster Linie mit jungen kooperationsbereiten deutschen Übungsleitern zusammenarbeiten darf. A

uch für die DEU die richtige Entwicklung. "Wir hatten genug Trainer, die alles allein bewerkstelligen wollten", erklärte Dönsdorf, ohne den Namen Steuer in den Mund zu nehmen. Szolkowy nickte dazu, fast unmerklich.

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