Ihle erlebt Debakel bei Sprint-WM

SID
Durch einen Fehlstart vermasselte sich Nico Ihle jede Madallenchance
© getty

Die deutschen Eisschnellläufer haben die Sprint-WM im kasachischen Astana ohne Medaillenerfolg beendet. Hoffnungsträger Nico Ihle wurde im zweiten 500-m-Lauf am Sonntag nach einem Fehlstart disqualifiziert und verspielte alle Chancen auf das Podest. Samuel Schwarz (Berlin) verpasste als Neunter ebenso wie Judith Hesse auf dem zehnten Rang eine Überraschung.

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Das Kraftpaket Nico Ihle saß wie ein Häufchen Elend am Rande der Eisbahn und schüttelte immer wieder fassungslos den Kopf. Ein umstrittener Fehlstart im 500-m-Rennen am Sonntag raubte dem deutschen Eisschnelllauf-Hoffnungsträger bei der Sprint-WM im kasachischen Astana alle Chancen auf seine erste Medaille bei internationalen Meisterschaften. Die lange erfolgreiche Saison des Olympia-Vierten bleibt ohne die erhoffte WM-Medaille ungekrönt.

Ihle war zusammen mit dem Kanadier Laurent Dubreuil auf das Eis im "Alau"-Sportpalast gegangen - und prompt leistete sich sein Gegner den ersten Fehlstart. Beim anschließenden Neustart soll Ihle dann die Startmarkierung übertreten haben und musste die Bahn ohne gewertete Zeit verlassen.

Weder Ihles Diskussionen mit der in Berlin wohnhaften russischen Schiedsrichterin Jekaterina Pilschschikowa, noch ein Protest der deutschen Delegation verhinderten Ihles vorzeitiges Aus.

Ihle mit berechtigten Hoffnungen auf Edelmetall

Dabei hatte sich Ihle als Drittplatzierter nach den ersten beiden Rennen am Samstag berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall gemacht, "sehr zufrieden" war er mit dem Halbzeit-Ergebnis. Bei einer Siegerehrung hatte Ihle sogar schon auf dem Podest stehen und Blumen in Empfang nehmen dürfen. Ein weiterer Auftritt auf dem Treppchen blieb aber verwehrt, die deutschen Kufenflitzer müssen weiter auf die erste Medaille bei einer Sprint-WM seit Uwe-Jens Mey 1991 warten.

Bei Ihles Berliner Trainingspartner Samuel Schwarz verhinderte die bekannte Schwäche über die kürzere Distanz eine bessere Platzierung. Nach jeweils zwei Rennen über 500 m (35,47 Sekunden/35,62) und 1000 m (1:09,67 Minuten/1:09,87) kam der 31-Jährige mit 140,860 Punkten auf den neunten Rang. Den Sieg sicherte sich der russische Überflieger Pawel Kulischnikow (138,325).

Judith Hesse schöpft ihr volles Potenzial nicht aus

Bei den Frauen schöpfte Judith Hesse ihr volles Potenzial nicht aus und beendete den Wettkampf auf dem zehnten Rang. Die 32-Jährige aus Erfurt kam nach je zwei Rennen über 500 m (38,24 Sekunden/38,36) und 1000 m (1:17,37 Minuten/1:17,48) auf 154,025 Punkte und verfehlte die erhoffte Top-6-Platzierung vor allem aufgrund der durchwachsenen Leistung auf der längeren Strecke klar.

Der Titel ging an die Amerikanerin Brittany Bowe (149,600), die ihre Landsfrau Heather Richardson (150,815) und Karolina Erbanova aus Tschechien (152,625) auf die Plätze verwies. Die chinesische Titelverteidigerin Yu Jing hat in der nach-olympischen Saison eine Pause eingelegt und war nicht am Start.