Zu den Klängen des "Barbiers von Sevilla" kürte sich der 23-Jährige zum Kufenkaiser von China. Nur einen enzigen Sturz leistete sich der Olympia-Vierte, nach seinem Programm war die Eisfläche mit Blumen und Stofftieren übersät. Der Schützling von Coach Brian Orser schlug die Hände vor das Gesicht, als sein Sieg feststand, und lachte ausgelassen.
Die Kür-Entscheidung im Oriental Sports Center fand ohne deutsche Beteiligung statt. Der fünfmalige deutsche Meister Peter Liebers aus Berlin war nach einem desaströsen Kurzprogramm als 29. von 30 Käufern vorzeitig ausgeschieden. Erst vor gut einem Jahr hatte der 26-Jährige bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi den achten Platz belegt.
Bereits am Mittag war die Entscheidung der Damen mit einem überlegenen Sieg für Jelisaweta Tuktamyschewa zu Ende gegangen. Die 18-Jährige setzte sich in der Kür mit 210.36 Punkten deutlich vor der Japanerin Satoko Miyahara (193,60) sowie Jelena Radjonowa aus Russland (191,47) durch.
Tuktamyscheva mit Gold
Zu orientalischen Klängen musste Tuktamyscheva für ihr erstes WM-Gold nicht einmal volles Risiko gehen. Anders als noch im Kurzprogramm am Donnerstag ließ die Europameisterin aus St. Petersburg ihr Markenzeichen, den dreifachen Axel, diesmal aus.
Keine Rolle spielte in der Kürentscheidung Nicole Schott. Die deutsche Meisterin aus Essen, nach dem Kurzprogramm noch auf Rang 19 platziert, fiel nach einem Sturz beim dreifachen Toe-Loop mit 127,56 Zählern noch auf den 23. Platz des Endklassements zurück.
Die 18-Jährige konnte damit ihre Leistung von den europäischen Titelkämpfen im Januar in Stckholm - dort war sie Neunte - nicht bestätigen. Dennoch war die bei Coach Michael Huth in Oberstdorf trainierende Schülerin nicht unzufrieden: "Es war mein Ziel, mich bei meiner ersten Weltmeisterschaft für das Finale zu qualifizieren. Das ist mir gelungen, Fehler können einfach passieren."
Die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2016 werden vom 30. März bis 2. April in Boston ausgetragen.