Freund übernahm zwei Tage nach seinem Erfolg im finnischen Kuopio auch die Führung im Gesamtweltcup vor dem Österreicher Stefan Kraft, der sich mit Rang neun begnügen musste.
"Jetzt habe ich endlich das Gelbe Trikot. Aber es wird bis zum Ende spannend bleiben, da bin ich sicher", sagte Freund, der sich auf der von ihm eigentlich ungeliebten Granasen-Schanze erneut in Topform zeigt. Freund profitierte allerdings auch von einem Missgeschick seines Konkurrenten Kraft. Der Vierschanzentournee-Gewinner führte nach dem ersten Durchgang, verlor beim zweiten Sprung aber im Flug den Clip an seiner Bindung und verhinderte nur mit Mühe einen Sturz.
"So will ich eigentlich nicht gewinnen. Dennoch war es für mich ein wirklich schöner Wettkampf", sagte Freund, der zuletzt im Dezember 2012 das Gelbe Trikot getragen hatte. Mit 1443 Punkten liegt der Skiflug-Weltmeister vier Wettbewerbe vor Schluss nun vor Prevc (1409) und Kraft (1397).
Auf den Spuren von Schmitt
Letzter Deutscher mit sieben Saisonsiegen war zuvor Martin Schmitt gewesen, der 1999/2000 sogar elf Weltcup-Springen gewann. Damals hatte Schmitt auch als bislang letzter DSV-Adler den Gesamtweltcup für sich entschieden.
Neben Freund schafften es in Trondheim nur zwei weitere DSV-Adler in die Punkte. Innsbruck-Sieger Richard Freitag (Aue) überzeugte auf dem 14. Rang, Andreas Wank (Hinterzarten) schaffe auf Platz 22 sein bestes Ergebnis seit drei Monaten.
Michael Neumayer (Oberstdorf) und Marinus Kraus (Oberaudorf) verpassten dagegen auf den Plätzen 33 und 47 die Punkte. Team-Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Markus Eisenbichler (Siegsdorf) waren sogar schon in der Qualifikation gescheitert.
Für Freund und Co. folgen am Samstag und Sonntag zwei weitere Weltcups am legendären Holmenkollen in Oslo. Eine Woche später fällt dann beim Skfliegen im slowenischen Planica die Entscheidung im Kampf um den Gesamtweltcup.