Neustart von Savchenko/Massot

SID
Savchenkos alter Partner Robin Szolkowy hat seine Karriere beendet
© getty

Nach 18 Monaten Wartezeit und zähen Verhandlungen mit dem französischen Eislauf-Verband darf die fünfmalige Paarlauf-Weltmeisterin Aljona Savchenko nun mit dem Franzosen Bruno Massot für Deutschland an den Start gehen.

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Kurz freuen und dann schnell Geld verdienen - die zweimalige Olympia-Dritte Aljona Savchenko und ihr neuer Partner Bruno Massot nahmen sich kaum Zeit, um die sofortige Startfreigabe des Paarläufers für die Deutsche Eislauf-Union (DEU) groß zu feiern. Denn der Deal mit dem ausgekochten französischen Verbandspräsidenten Didier Gailhaguet ist nicht ganz billig für das Oberstdorfer Duo.

"Es stimmt, wir müssen Geld für Brunos Freigabe bezahlen", sagte die gebürtige Ukrainerin, die im Allgäu auf heißen Kohlen saß, während Massot in Paris verhandelte. Letztlich mit Erfolg, auch wenn es nicht leicht sein wird, die Ablösesumme in Höhe von 30.000 Euro aufzubringen.

Spendenaktion gestartet

Doch eine Spendenaktion des Fanklubs ist längst gestartet, bald werden erste Einnahmen aus Showauftritten fließen, und auch die chronisch klamme DEU hat ein finanzielles Engagement versprochen. Sportdirektor Udo Dönsdorf war es im September überdies gelungen, den von den Franzosen aufgerufenen Preis für den 26-Jährigen mehr als zu halbieren.

Da klangen die Abschiedsworte Gailhaguets, zentrale Figur in der olympischen Skategate-Affäre von 2002, nach 18 Monaten Geschachere um Massot pathetisch-falsch und alles andere als aufrichtig: "In dieser zu langen Affäre lag mir Bruno immer am Herzen, denn er ist ein Athlet. Und Athleten müssen ermutigt werden."

Was der 62-Jährige nicht sagte: Er will im Sommer 2016 die Nachfolge des scheidenden Weltverbandspräsidenten Ottavio Cinquanta antreten, und viele Entscheider in der ISU haben Gailhaguet den Salt-Lake-City-Skandal von vor 13 Jahren nach wie vor nicht verziehen. Der Franzose hatte damals einen Landsmann im Kampfgericht der Paarlaufentscheidung unter Druck gesetzt und war für drei Jahre gesperrt worden.

Die Zeit drängt

Um bei den Europameisterschaften im Januar 2016 in Bratislava auf die große sportliche Bühne zurückkehren zu können, dürfen die Schützlinge von Coach Alexander König nun keine Zeit mehr verlieren. Bei der Tallinn-Trophy am 18./19. November soll die dafür erforderliche EM-Mindestpunktzahl erlaufen werden. Und natürlich wird von der fünfmaligen Weltmeisterin der Sieg mit Massot bei den nationalen Titelkämpfen Mitte Dezember in Essen erwartet.

"Aber wir gehen jetzt mit noch mehr Motivation aufs Eis", versprach Massot, der während der Wartezeit alle erforderlichen Papiere zur Beantragung der deutschen Staatsbürgerschaft bei den zuständigen Behörden abgegeben hat. Fernziel ist ein gemeinsamer Start für Deutschland bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang/Südkorea. Savchenkos Ex-Partner Robin Szolkowy hatte seine Karriere als Paarläufer am Ende der olympischen Saison 2013/2014 beendet und arbeitet nun als Trainer.

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