Erst erkämpfte das gemischte Doppel Rang drei, dann stürmte die Mixedstaffel sogar auf Platz zwei: Die deutschen Biathleten sind mit zwei Podestplätzen im schwedischen Östersund perfekt in die Saison gestartet und haben beim Weltcup-Auftakt Hoffnungen auf einen weiteren erfolgreichen WM-Winter geweckt. "Viel besser kann es gar nicht losgehen", lobte Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner: "Wir gehören wieder zur Weltspitze."
Auch die Nachfolger der Wallgauerin, die dreieinhalb Jahre nach ihrem Rücktritt erstmals als TV-Expertin der ARD im Einsatz war, zeigten sich nach den ersten Rennen erleichtert. "Das war ein super Einstieg", sagte Simon Schempp, der als Schlussläufer des DSV-Quartetts lediglich Norwegen ziehen lassen musste. Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz, Benedikt Doll und Schempp leistetet sich nur sieben Nachlader und hatten 33,6 Sekunden Rückstand. Rang drei ging an die Weltmeister-Staffel aus Tschechien.
Hildebrand zeigte als Startläuferin eine starke Vorstellung, benötigte nur eine Nachladepatrone und übergab an Position drei auf Hinz. Beim missglückten Wechsel kamen die beiden DSV-Skijägerinnen jedoch zu Fall, und Hinz fiel zwischenzeitlich auf den fünften Rang zurück. "Es war beim Wechsel so voll, und ich kam mit so viel Schwung von hinten an, dass ich nicht wusste, wo ich hin soll. Irgendwie lagen wir dann plötzlich alle", sagte Hildebrand.
Hammerschmidt und Böhm in Topform
Doch Staffel-Weltmeisterin Hinz ließ sich nicht beirren und eroberte mit drei Schießfehlern den dritten Rang zurück. Noch weiter nach vorne ging es dann für Doll, der sich dank eines starken Auftritts am Schießstand (ein Nachlader) auf Platz zwei nach vorne schob. Schempp leistete sich zwei Fehler, gegen den bärenstarken Norweger Tarjei Bö hatte er auf den letzten Kilometern so keine Chance.
Für einen starken Einstand hatten zuvor Maren Hammerschmidt (Winterberg) und Daniel Böhm (Buntenbock) gesorgt. In der Single-Mixed-Staffel, die erst zum zweiten Mal im Weltcup ausgetragen wurde, musste sich das Duo nur Norwegen und Kanada geschlagen geben. Selbst eine Strafrunde Hammerschmidts konnte den Sprung aufs Podest nicht verhindern.
"Ich habe nicht damit gerechnet, dass es gleich so gut läuft, aber ich hatte einen starken Partner an meiner Seite", sagte Hammerschmidt, die erstmals überhaupt im Weltcup in einer deutschen Staffel zum Einsatz kam. Der schieß- und laufstarke Staffel-Weltmeister Böhm, der sich nur zwei Nachlader leistete, meinte: "Ich bin froh, dass ich so gut durchgekommen bin, so kann es weitergehen."
Zeitstrafe für Frankreich
Eigentlich hätte Frankreich mit Marie Dorin Habert und Simon Fourcade das Rennen gewonnen, allerdings wurde das Duo noch auf der Strecke mit einer Zeitstrafe von vier Minuten belegt. Fourcade hatte einen Schuss nicht abgegeben. So setzten sich etwas überraschend Kaia Woeien Nicolaisen und Lars Helge Birkeland durch.
Nach zwei wettkampffreien Tagen steht am Mittwoch (17.15 Uhr) mit dem Klassiker über 20 km bei den Männern das erste Einzelrennen an. Für die Frauen wird es einen Tag später über 15 km ernst. Fehlen wird dabei Hoffnungsträgerin Laura Dahlmeier. Die 22 Jahre alte Staffel-Weltmeisterin aus Partenkirchen muss wegen eines grippalen Infekts pausieren und steigt wie im Vorjahr erst verspätet in die Saison ein. In Östersund verpasst sie am kommenden Wochenende auch den Sprint und die Verfolgung.