Dahlmeier und Hildebrand auf Podest

SID
Laura Dahlmeier hat das Podest nur knapp verpasst
© getty

Sicherlich hätten sich Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand ein wenig ärgern können. Immerhin verpasste die eine ihren vierten Weltcupsieg um läppische 1,1 Sekunden, die andere die Führung im Gesamtweltcup um nur acht Punkte.

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Doch stattdessen umarmten sich die beiden Biathlon-Überfliegerinnen im Zielraum bestens gelaunt und feierten als Zweite und Dritte im Sprint von Pokljuka/Slowenien das nächste deutsche Doppel-Podium.

"Mit den beiden Podestplätzen ist es ein absolutes Traumergebnis", sagte Hildebrand, die sich auf Rang drei beinahe als erste Deutsche seit Magdalena Neuner das Gelbe Trikot gesichert hätte. Schon in der Verfolgung am Samstag (13.30 Uhr im LIVETICKER) kann sie der Tschechin Gabriela Soukalova das begehrte Leibchen abjagen. "Die Gabi spürt schon ein bisschen unseren Atem im Nacken", sagte Hildebrand, die mit nur 13,0 Sekunden Rückstand auf Siegerin Marie Dorin Habert aus Frankreich ins Ziel kam.

Enge Kiste bei Dahlmeier

Noch viel knapper ging es bei der 22 Jahre alten Dahlmeier zu. "Eine Sekunde kann eben über Platz eins und zwei entscheiden. Das ist eine Abfahrt, die man vielleicht noch aktiver runterfahren kann oder eine Kurve, in der man mehr Gas geben kann", sagte die Staffel-Weltmeisterin, die sich "riesig" freute: "Das heißt auch, dass wir in der Verfolgung zeitgleich rausgehen und noch alles drin ist."

Das gilt auch für alle Teamkolleginnen von Dahlmeier und Hildebrand. Denn mit Maren Hammerschmidt (7.), Franziska Preuß (9.), Vanessa Hinz (13.) und Miriam Gössner (15.) schafften es am Freitag sensationell alle sechs DSV-Frauen in die Top 15. "Besser geht es nicht und solche Ergebnisse kann man nicht erwarten", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig: "Unsere Stärke ist die Breite und die Ausgeglichenheit. Momentan stimmt einfach das Gesamtpaket."

"Wahnsinn, dass jeder vorne rein fahren kann"

Deswegen ärgerte sich auch niemand über den knapp verpassten Sieg. In der Vorwoche in Hochfilzen hatten Hildebrand, Hammerschmidt und Gössner noch einen Dreifachsieg gefeiert, einen Tag später gab es einen Doppelerfolg. "Es ist totaler Wahnsinn, dass bei uns momentan jeder ganz vorne rein laufen kann", sagte Hildebrand, die genau wie alle ihre Teamkolleginnen die Norm für die WM in Oslo/Norwegen (3. bis 13. März 2016) längst in der Tasche hat.

Den Biathleten winkt in Pokljuka nun erneut ein extrem erfolgreiches Wochenende, nachdem die Mannschaft bereits den erfolgreichsten Saisonstart in ihrer Geschichte gefeiert hat. "In der Verfolgung ist alles möglich", sagte Dahlmeier, die das Rennen in Österreich vor einer Woche für sich entscheiden konnte: "Ich fühle mich gerade wieder richtig gut, auch wenn ich sicher noch nicht bei 100 Prozent bin."

Kaum Schwächen am Schießstand

Vor allem am Schießstand zeigen die Frauen kaum Schwächen - und Hildebrand glänzt wie Neuner zu ihren besten Zeiten. Von den in dieser Saison bislang 113 abgefeuerten Schüssen fanden 106 den Weg ins Schwarze. Mit einer Trefferquote von knapp 94 Prozent zählt die Blondine aus Sachsen-Anhalt zu den absoluten Spitzenschützinnen im Weltcup.

Bei den Männern gilt ähnliches für Simon Schempp, der am Samstag (11.15 Uhr/ZDF) nach dem nächsten deutschen Sieg greift. Der 27-Jährige aus Uhingen hatte am Donnerstag den Sprint gewonnen und geht mit 15,2 Sekunden Vorsprung auf Rekord-Olympiasieger Ole Einar Björndalen aus Norwegen auf die Strecke. Zum Abschluss des Jahres stehen am Sonntag noch die Massenstarts auf dem Programm, ehe sich die Skijäger in eine kurze Weihnachtspause verabschieden. "Darauf freuen wir uns alle sehr, aber vorher wollen wir noch ein paar ordentliche Rennen zeigen", sagte Hildebrand.

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