Nach dem ersten Durchgang lag Luitz noch auf einem überragendem zweiten Rang. Doch der 23 Jahre junge Allgäuer leistete sich im Finale mit überlegener Bestzeit und dem Ziel vor Augen einen bösen Patzer - und beendete das Rennen statt auf dem Siegerpodest auf einem enttäuschenden 23. Platz.
Im Ziel versenkte Luitz seinen Kopf in einer aufblasbaren Werbebande, ehe er in sich zusammen und auf den Schnee sank. "Das ist kein Pech, wenn so etwas passiert, das war wieder ein Leichtsinnsfehler von mir. So etwas sollte nicht passieren, das ärgert mich ganz brutal", sagte Luitz zerknischt.
Fritz Dopfer (Garmisch) belegte Platz 17. Einen Weltcup-Sieg im "Riesen" haben bisher nur zwei Deutsche geschafft: Neureuther im Januar 2014 in Adelboden (Schweiz) und Max Rieger 1973.
Topfavorit Ted Ligety riskierte zu viel und schied im ersten Lauf bei der Einfahrt in den Zielhang aus. "Ich war krank und fühle mich wie nach einem Boxkampf", sagte der Amerikaner, der auf der anspruchsvollen "Raubvogel-Piste" inklusive der WM im Frühjahr die letzten fünf Riesentorläufe gewonnen hatte.
Pinturault mit Gehirnerschütterung
Neben Ligety kam auch der Olympia- und WM-Dritte Alexis Pinturault nicht ins Ziel. Der Franzose wurde nach einem Fahrfehler beim Zielsprung ausgehoben, knallte auf den Hinterkopf und zog sich einer ersten Untersuchung zufolge eine Gehirnerschütterung zu.
Hirscher hatte am Samstag bereits überraschend den von heftigem Schneefall beeinflussten Super-G vor Ligety gewonnen, die deutsche Speed-Gruppe erlebte dagegen eine weitere Enttäuschung.
Nach der "Nullrunde" beim Abfahrtssieg von Speed-King Aksel Lund Svindal (Norwegen) am Freitag mussten sich Andreas Sander und Josef Ferstl mit den Rängen 22 und 27 begnügen.
"Das ist alles ein bisschen zu wenig", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier. Nach vier Saison-Rennen warten Ferstl und Co. weiter auf die angestrebten Top-15-Platzierungen.