Bei schwierigsten Bedingungen und beinahe sekündlich wechselnden Winden spielte der 27 Jahre alte Niederbayer seine ganze Klasse aus. Nach tadellosen Sprüngen auf 132,0 und 134,0 m lag Freund mit 260,0 Punkten deutlich vor dem Slowenen Peter Prevc (248,5). Mit seinem zweiten Saisonsieg verteidigte Freund auch die Führung im Gesamtweltcup erfolgreich, bei der Tournee wird er einer der ganz großen Favoriten sein.
Am Sonntag (15.00 Uhr im LIVETICKER) steht in Nischni Tagil ein zweites Einzelspringen an. Nach dem Trip an den Ural geht es für Freund und Co. zur Tournee-Generalprobe ins Schweizer Engelberg (19./20. Dezember), am 28. Dezember steht die Qualifikation zum Tournee-Auftakt in Oberstdorf an.
"Wenn man etwas Wind hat, kann man hier gewaltig springen. Ich mag die Schanze", sagte Freund nach dem Coup auf seinem "Lieblings-Bakken" in der ARD. Im Vorjahr hatte er bei den beiden ersten Weltcup-Springen überhaupt im "Kompleks Tramplinow Aist" die Plätze eins und drei belegt, nun zog er mit seinem 20. Karriere-Erfolg in der "ewigen" Bestenliste mit Österreichs Idol Andreas Goldberger gleich und als Zehnter in die Top 10 ein.
Deutsche Springer ansonsten glücklos
Dritter hinter Freund und Prevc wurde am Samstag der Norweger Joachim Hauer (243,7), der erstmals aufs Podest sprang. Die Norge-Athleten glänzten mit fünf Springern unter den besten Acht.
Wenig Glück mit den Bedingungen hatten die anderen deutschen Springer. Richard Freitag (Aue) kam als zweitbester Deutscher hinter Freund auf Platz elf (217,3). Youngster Andreas Wellinger (Berchtesgaden), der im ersten Durchgang denkbar schlechten Wind erwischt hatte, verbesserte sich mit einem starken zweiten Sprung noch von Platz 20 auf 13 (214,7 Punkte).
Weltcup-Zähler gab es noch für Andreas Wank (Hinterzarten), der nach einem schwachen zweiten Versuch von Rang 17. auf 24 (199,9) abrutschte, sowie Marinus Kraus (Oberaudorf) als 26. (192,0) und Stephan Leyhe (Willingen) als 27. (192,0).
Nach den chaotischen Wind-Weltcups in Kuusamo, als keines der beiden Springen ausgetragen werden konnte, und Lillehammer, als der erste Wettkampf nach einem Durchgang abgebrochen wurde, herrschten in Nischni Tagil zwar schwierige und für manche Springer fast schon unfaire Bedingungen, der Wettbewerb ging allerdings ohne allzu lange Unterbrechungen über die Bühne.