Der 27 Jahre alte Schwabe lieferte bei perfekten äußeren Bedingungen im Sprint über 10 km eine tadellose Leistung ab und verbesserte seine imposante "Italien-Serie" auf fünf Einzel-Triumphe nacheinander.
"Ich freue mich riesig, das ist sensationell. Ich fühle mich hier sehr wohl, Antholz liegt mir einfach", sagte Schempp, der im Ziel knapp vor den ebenfalls fehlerfreien Maxim Zwetkow (Russland/+5,8 Sekunden) und Tarjei Bö (Norwegen/+10,8) lag. "Das war ein harter Fight, und am Samstag geht es wieder von neuem los."
Im Jagdrennen haben dann auch Arnd Peiffer und Benedikt Doll, die für ein erfreuliches deutsches Mannschaftsergebnis sorgten, wieder gute Aussichten. Der frühere Sprint-Weltmeister Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) landete auf dem neunten Platz, Youngster Doll (Breitnau) erreichte trotz eines Schießfehlers als Elfter das Ziel.
Ausschlaggebend für Schempps erneuten Triumph am Freitag war indes die so oft zitierte "Komplex-Leistung" aus beiden Teildisziplinen. Am Schießstand zeigte der Schwabe nicht mal im Ansatz Schwächen, räumte alle zehn Scheiben zielsicher ab. Auf dem Ski waren nur zwei Läufer schneller - weil Schempp eben alle Tücken und Herausforderungen der Loipe kennt.
Damen starten am Samstag
Der Staffel-Weltmeister hatte die schwierigen Strecken auf 1600 Metern Höhe spätestens in den vergangenen Jahren lieben gelernt. Sowohl beim zurückliegenden Weltcup als auch 2014 triumphierte er in Südtirol jeweils in Sprint und Verfolgung - das hatte vor ihm noch kein anderer Skijäger geschafft. Ein gutes Omen also für das Jagdrennen am Samstag, das der Deutsche mit knappen Vorsprung vor der Konkurrenz als Erster in Angriff nehmen wird.
Vor der Reise nach Italien hatte Schempp in diesem Jahr eine Zwangspause einlegen. Nachdem ihn eine Erkältung zehn Tage lang ausgebremst hatte, konnte er beim Heim-Weltcup in Ruhpolding nur im Einzel antreten. Der starke sechste Rang belegte aber erneut, dass sich Schempp derzeit wahrscheinlich in der Form seines Lebens befindet.
Im Verfolgungsrennen der Frauen am Samstag (13.15 Uhr im LIVETICKER) will die Sprint-Zehnte Miriam Gössner ein weiteres gutes Resultat einfahren. "Es ist viel möglich, die Abstände sind gering", sagte die 25-Jährige, die mit 40,1 Sekunden Rückstand auf die Russin Olga Podschufarowa in die Loipe gehen wird. Staffel-Weltmeisterin Laura Dahlmeier und Maren Hammerschmidt fehlen krankheitsbedingt weiter - ein Start des Duos in der abschließenden Staffel am Sonntag gilt ebenfalls als unwahrscheinlich.