Ob der 23 Jahre alte Österreicher je wieder gehen kann, sei eine Frage "von Monaten, wahrscheinlich sogar einem Jahr", sagte Universitäts-Professor Dr. Gernot Brunner auf einer Pressekonferenz.
Bei dem Vorspringer hatte sich am Mittwoch kurz vor der Landung der linke Ski gelöst. "Herr Müller hat bereits an der Schanze gemerkt, dass er die Beine nicht bewegen kann. So etwas ist für einen Patienten natürlich ein Schock", sagte der behandelnde Arzt Prof. Dr. Franz-Josef Seibert.
Eine "Restsensibilität" in den Beinen sei aber vorhanden. "Er hat uns gebeten, dass wir alles unternehmen, damit er wieder gehen kann", sagte Seibert.
ÖSV sagt Unterstützung zu
Geschockt reagierte auch Bundestrainer Werner Schuster auf die Verletzung seines ehemaligen Schützlings. "Ich kenne ihn noch von meiner Zeit am Skigymnasium in Stams", sagte der Österreicher: "Mir tut es extrem weh. Er hat ein bewegtes Leben hinter sich, er hat den Sport mit jeder Faser gelebt. Das ist höchst tragisch für ihn."
Müller wird zur Überwachung und Stabilisierung noch mehrere Tage auf der Intensivstation bleiben. "Rückenmarksverletzungen in diesem Umfang beeinträchtigen einige Organfunktionen", sagten die Ärzte. Müller hatte bei seinem Sturz eine Fraktur im unteren Halswirbelbereich erlitten. Der frühere Junioren-Weltmeister war sofort ins Landeskrankenhaus Graz gebracht worden.
Der Österreichische Skiverband (ÖSV) sagte Müller derweil die volle Unterstützung zu, obwohl der Informatik-Student nicht mehr Mitglied eines ÖSV-Kader ist.