Die Olympiasieger setzten sich am Samstag auf ihrer Hausbahn mit gut sechs Zehnteln Vorsprung auf ihre größten Konkurrenten Toni Eggert/Sascha Benecken durch. Christian Oberstolz/Patrick Gruber aus Italien wurden Dritter vor Robin Geueke und David Gamm.
Wendl/Arlt holten damit ihren vierten großen Titel in Serie, das war zuvor noch keinem Rodel-Doppel gelungen. Die Bayern gewannen schon die WM-Titel 2013 und 2015 und holten bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi ebenfalls Gold. Am Freitag gewannen sie zum Auftakt am Königssee zudem den ersten WM-Titel im nicht-olympischen Sprint.
"Sechs Zehntel sind auf dieser Bahn schon eine Welt", sagte Bundestrainer Norbert Loch in der ARD: "Im ersten Lauf haben sie den Grundstein gelegt, der Bahnrekord war sensationell. Im Moment sind sie einfach in einer bestechenden Form. Aber natürlich ist es auch ein Vorteil, wenn man die Bahn von kleinauf kennt."
Wendl war nach dem dritten WM-Titel "ein bisschen sprachlos", Arlt wollte von einem Sieg mit Ansage nichts wissen: "Es kann immer etwas schief gehen, wir wussten, dass wir zweimal alles treffen müssen, sonst wird es ganz schwer."
Einfluss von Georg Hackl
Die Thüringer Eggert/Benecken hatten Wendl/Arlt in der laufenden Weltcup-Saison dreimal geschlagen, sind Weltcup-Gesamtsieger des vergangenen Winters, am Königssee waren sie jedoch chancenlos und warten damit weiter auf einen WM-Titel.
"Man muss ehrlich sein, für uns war das heute das Maximale, wir freuen uns darüber", sagte Eggert, verwies aber auch auf einen Materialvorteil von Wendl/Arlt: "Dieser Abstand kommt nicht nur durch das Fahrerische zustande, das wissen wir alle. Aber damit müssen wir leben und im Sommer daran arbeiten."
Deutschlands Rodellegende Georg Hackl spielt bei der bayerischen Trainingsgruppe um Wendl/Arlt und die Olympiasieger Felix Loch und Natalie Geisenberger eine große Rolle als Schlittentechniker. Diese Tatsache sorgte in der Vergangenheit bereits für Kontroversen.