Der 33 Jahre alte überragende Läufer des Winters erlitt bei seinem spektakulären Sturz am Samstag bei der Abfahrt auf der "Streif in Kitzbühel" einen Kreuzbandriss und einen Meniskusriss im rechten Knie. Svindal, der sich vor der vergangenen Saison bereits einen Riss der linken Achillessehne zugezogen hatte, wurde noch am Samstag in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck operiert. Nach Angaben eines Verbandssprechers wird er ein Jahr ausfallen. Seine Teilnahme an der WM 2017 in St. Moritz/Schweiz wäre damit ernsthaft gefährdet.
"Es ist immer ein großes Risiko, wenn man Abfahrt fährt. Ich bin dankbar dafür, dass es in dieser Saison so gut gelaufen ist, das ist keine Selbstverständlichkeit in einem solch anspruchsvollen Sport", wurde Svindal in einer Pressemitteilung des norwegischen Verbandes zitiert.
Kurze Zeit später postete Svindal bereits ein Bild aus dem Krankenbett auf seiner Facebook-Seite und schrieb dazu: "Das ist sicher kein Foto und kein Update, das ich nach Kitzbühel posten wollte. Ich habe mein Knie ein bisschen kaputt gemacht und werde gleich operiert. Es ist irgendwie scheiße mitten im Winter, aber so ist das Leben."
Der norwegische Athletiktrainer und Teamsprecher Lars Mæland sagte der norwegischen Zeitung Dagbladet: "Ich bin abslout sicher: Wenn es jemanden gibt, der stärker zurückkommt, dann ist es Aksel. Er ist ein 110-prozentiger Athlet, stark im Kopf und kennt seinen Körper gut, ist erfahren. Er ist guten Mutes, blickt positiv in die Zukunft und setzt sich schon neue Ziele. Das war einfach Pech, da kann man jetzt nichts mehr machen."
Svindal siegte im Super-G
Svindal wurde am Samstag von Christian Fink operiert, der ihm bereits mit der Operation der Achillessehne im Oktober 2014 die Karriere gerettet hatte. "Unser Fokus richtet sich jetzt darauf, dass Aksel die bestmögliche Behandlung bekommt und alle Unterstützung, die er benötigt", sagte Norwegens Alpinchef Claus Ryste.
Svindal hatte am Freitag den Super-G in Kitzbühel gewonnen und damit auch seinen siebten Sieg im neunten Speed-Rennen der Saison gefeiert. Wie zuvor die Österreicher Georg Streitberger und Hannes Reichelt war er am Samstag nach der Hausbergkante gestürzt. Am Donnerstag war dort auch der Österreicher Florian Scheibar zu Fall gekommen.
Wie Svindal erlitten auch Streitberger sowie Scheiber einen Kreuzbandriss im rechten Knie, Reichelt zog sich eine Knochenstauchung im linken zu. Der norwegische Cheftrainer Christian Mitter bezeichnete die Strecke und diese fragliche Stelle als "fahrbar", auch Markus Waldner, Chef-Renndirektor des Ski-Weltverbandes FIS, betonte, dass die Piste "gut" gewesen sei.
Waldner ergänzte, Grund für die Stürze sei vor allem die schlechte Bodensicht gewesen, dies habe schließlich auch zum Abbruch des Rennens nach 30 Startern geführt. Hannes Trinkl, Weltmeister von 2001 und als Assistent von Waldner mitverantwortlich, sagte, er habe "keine Verantwortung mehr für die jungen Läufer" ab Nummer 30 übernehmen können.