"In diesem Moment steht der deutsche Bobsport gerade da, wo er hingehört: an der Weltspitze", sagte Christoph Langen im ZDF: "Wir haben gezeigt, dass wir im Vierer eine ganz starke Mannschaft haben. Jeder kann im Normalfall um den Sieg fahren."
Arndt (Oberhof) sicherte sich durch seinen Erfolg vor dem Österreicher Benjamin Maier zum zweiten Mal nach 2014 die Kristallkugel als bester Vierer-Pilot. Zweier-Weltmeister Francesco Friedrich wurde am Sonntag Dritter. Nico Walther (beide Oberbärenburg) belegte den vierten Platz, als bester Allrounder des Winters gewann er damit die kombinierte Weltcup-Wertung aus Zweier und Vierer.
Arndt stand in dieser Saison bei jedem Viererweltcup auf dem Podest, ausgerechnet die WM vor einer Woche in Igls war aber zur großen Enttäuschung geworden: Titelverteidiger Arndt belegte dort nur den siebten Platz.
"WM können wir nicht vegessen machen"
"Die WM können wir nicht vergessen machen, aber mit diesem Abschluss werden wir zufrieden in die Sommerpause gehen", sagte er: "Wir sind auch im Zweier wieder näher an die Weltspitze herangerückt."
Allerdings bleibt der kleine Schlitten auch mit Blick auf die kommenden Winterspiele 2018 in Pyeongchang so etwas wie das Sorgenkind der Deutschen - obwohl Friedrich bei der WM in Igls seinen Zweiertitel erfolgreich verteidigt hatte. "Es gibt Baustellen, wir dürfen nicht einschlafen", sagte Langen: "Der Zweier ist nicht optimal, kommenden Winter ist schon die vorolympische Saison, und da müssen wir einen besseren Schlitten aufs Eis stellen."
Nur bei bestimmten Verhältnissen kann der deutsche Zweier die starke internationale Konkurrenz schlagen. Am Samstag am Königssee etwa hatte Friedrich als Dritter keine Siegchance. Won Yunjong gewann und krönte sich damit auch zum ersten südkoreanischen Gesamtweltcup-Sieger im Bobsport. Routinier Beat Hefti aus der Schweiz wurde Zweiter.
"Insgesamt gute Saison"
"Das war insgesamt eine gute Saison", sagte Friedrich: "Wenn wir im kommenden Winter endlich ohne Verletzung durchkommen, können wir auch um den Gesamtweltcup im kleinen Schlitten kämpfen."
Bei den Frauen war Weltmeisterin Anja Schneiderheinze (Erfurt) am Freitag ebenfalls auf den dritten Platz gefahren. Den letzten Sieg des Winters holte Ex-Weltmeisterin Elana Meyers Taylor (USA) vor Olympiasiegerin Kaillie Humphries (Kanada), die zum dritten Mal den Gesamtweltcup gewann. "Unsere Mädels werden mit dem richtigen Material auch eine ganz große Rolle in Pyeongchang spielen", sagte Langen.