Es gab Zeiten, da wäre Andreas Sander mit einem 14. Rang sehr zufrieden gewesen. Diese Zeiten liegen nicht lange zurück, in diesem Winter allerdings ist der Westfale im alpinen Ski-Weltcup so schnell unterwegs, dass ihm solche Platzierungen nicht mehr reichen. "Vor einem Jahr wäre ich super zufrieden gewesen", sagte Sander daher nach Rang 14 beim Super-G in Hinterstoder/Österreich, "aber diesmal ... ein gutes Resultat, aber ich bin nicht ganz zufrieden."
Regelmäßig zu den ersten 15 zu gehören, das war vor dieser Saison das Ziel für die deutschen Speed-Fahrer gewesen. Sander gelang das in Hinterstoder zum achten Mal, die Grenze hat er deshalb mittlerweile selbst verschoben, vor allem, weil er auch schon drei Mal zu den besten Zehn eines Rennens gehörte. Rang 14, "die Platzierung ist gut" - aber eben nicht mehr gut genug. Und auch Klaus Brandner (Königsee) fand seinen guten 19. Rang nur "im Großen und Ganzen okay".
Kilde hat nichts auszusetzen
Nichts auszusetzen an seiner Leistung hatte Aleksander Aamodt Kilde, der den norwegischen Männern im 34. Rennen der Saison den 18. Sieg bescherte und außerdem seinerseits nach seiner ersten Weltcup-Kugel greift. Der 23 Jahre alte Kilde liegt im Super-G-Weltcup nur noch 25 Punkte hinter Landsmann Aksel Lund Svindal, der seit seinem Sturz in Kitzbühel im Januar verletzt ausfällt. "Aleksander Kilde strikes again!! You're the man", twitterte "Chef" Svindal dem "Lehrling" zu.
Wie bei seinem ersten Weltcup-Sieg knapp vier Wochen zuvor bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen gewann Kilde vor Bostjan Kline aus Slowenien (+0,24 Sekunden). Rang drei belegte Marcel Hirscher aus Österreich (+0,35), der damit seinen Vorsprung im Gesamtweltcup vor Kildes Landsmann Henrik Kristoffersen auf 263 Punkte ausbaute. Bei zehn noch ausstehenden Rennen dürfte das reichen für die fünfte große Kristallkugel, Hirscher zöge damit gleich mit Rekordhalter Marc Girardelli (Luxemburg).
Andreas Sander ist immerhin auf einem guten Weg, beim Finale des Weltcups ab 16. März in St. Moritz in zwei Disziplinen an den Start gehen zu dürfen: In Abfahrt und Super-G liegt er im Weltcup derzeit unter den besten 25, die besten 25 einer jeden Disziplin sind in dem Schweizer Nobelort startberechtigt. "Ich bin mit dem Saisonverlauf mehr als zufrieden, es ist eine super Saison", betonte Sander, "aber", ergänzte er dann doch, "man weiß, dass schon noch einiges drin ist."