Bei den acht Weltcups dieses Winters stand Hermann fünfmal ganz oben auf dem Podest. "Es ist einfach Wahnsinn, hier zu gewinnen", sagte Hermann, "und es war eine Hammersaison. Ich hatte gehofft, dass ich meinen ersten Sieg hole. Dass es dann gleich fünf werden, hätte ich niemals gedacht."
Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland), die bei den Weltmeisterschaften als Neunte noch enttäuscht hatte, sicherte als Zweite auch Gesamtrang zwei. Dritte wurde Marina Gilardoni (Schweiz). Sophia Griebel (Suhl) verpasste auch im letzten Rennen des Winters ihren ersten Weltcup-Podestplatz und wurde Fünfte.
Hermann und Lölling (21) gestalten damit weiter den erfolgreichen Umbruch der deutschen Skeleton-Abteilung. Hermanns Goldmedaille in Igls am vergangenen Wochenende war der erste WM-Sieg der deutschen Skeletonis seit 2011, als Marion Thees Weltmeisterin wurde. Thees hatte 2013 auch als zuvor letzte Deutsche den Gesamtweltcup geholt.
Vor allem Hermanns Aufstieg verlief rasant. Erst im vergangenen Winter hatte die frühere Junioren-Weltmeisterin ihr Weltcup-Debüt gegeben und auf Anhieb den dritten Gesamtrang belegt. In dieser Saison folgten die ersten Siege im Weltcup, in Igls hielt sie dann dem Druck als WM-Favoritin eindrucksvoll stand. Auch mit Blick auf die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang ist Hermann nun vorerst diejenige, die es zu schlagen gilt.