Freund hatte seit dem dritten Platz am 10. Januar in Willingen sechsmal in Folge das Stockerl verpasst, auf der WM-Schanze des kommenden Jahres platzte nun endlich der Knoten. Mit Flügen auf 125,0 und 128,0 Meter kletterte der Niederbayer im zweiten Durchgang vom siebten Rang noch weit nach vorne. "Das freut mich wirklich sehr", sagte Freund in der ARD.
Seinen ersten Saisonsieg feierte Michael Hayböck. Der zur Halbzeit nur auf Platz vier liegende Österreicher gewann mit Flügen auf 128,0 und 129,0 m und 265,4 Punkten vor dem Norweger Daniel Andre Tande (263,0), Freund kam auf 259,5 Zähler.
Der zur Halbzeit noch führende Topfavorit Peter Prevc (258,7) fiel dagegen noch hinter den Norweger Kenneth Gangnes (259,2) auf den fünften Rang zurück. Der Slowene wurde Opfer einer Fehlentscheidung seines Trainers, der den Anlauf seines Schützlings verkürzen ließ. Prevc verpasste mit 123,0 m die geforderte Mindestweite und damit auch die Bonuspunkte für die Verkürzung.
Freund wurde somit in Lahti zum lachenden Dritten. "Die Verkürzung hat mich ziemlich überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass er eine Luke runter geht. Und dann reicht es manchmal halt nicht für die Bonuspunkte", sagte der ehemalige Skiflug-Weltmeister.
Freitag Zweitbester Deutscher
Zweitbester DSV-Adler vor nur 1000 Zuschauern wurde Richard Freitag (Aue). Der Sachse, der 2013 in Lahti einen seiner bisher fünf Weltcup-Siege gefeiert hatte, belegte den zwölften Rang. Karl Geiger (Oberstdorf) fiel im zweiten Durchgang noch vom zehnten auf den 18. Rang zurück, zum dritten Mal in dieser Saison in die Punkte schaffte es Markus Eisenbichler (Siegsdorf) auf Rang 26.
Der nach seinen Stürzen in Innsbruck und Sapporo zuletzt angeschlagene Freund festigte durch seinen neunten Podestplatz der Saison auch seinen zweiten Rang im Gesamtweltcup. Mit 1062 Punkten liegt er nun wieder deutlicher vor seinem Verfolger Gangnes (990). Einsam in Front bleibt Prevc mit 1619 Zählern.
Ein deutsches Trio hatte es dagegen erst gar nicht in den zweiten Durchgang geschafft. Die Team-Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Andreas Wank (Hinterzarten) scheiterten auf den Rängen 33 und 34 ebenso wie Stephan Leyhe (Willingen), der wenige Stunden nach seinem starken fünften Rang in der Qualifikation nur den 41. Platz belegte.
Der kommende WM-Gastgeber Finnland gab dagegen erneut ein trauriges Bild ab. Der fünfmalige Vierschanzentournee-Gewinner Janne Ahonen (38) scheiterte bei seiner Rückkehr in den Weltcup ebenso in der Qualifikation wie Harri Olli. Bester Finne wurde am Ende Ville Larinto auf dem 36. Rang.
Am Samstag (16.30 im LIVETICKER) steht in Lahti ein Teamspringen auf dem Programm, ehe am Sonntag ein weiterer Einzelwettbewerb folgt.