Die Rekord-Olympionikin will auch deshalb weitermachen, weil es im eigenen Lager keine echte Konkurrenz gibt. "Wenn es in Deutschland dann immer noch keine gibt, die schneller läuft als ich, bin ich auch mit 50 Jahren noch dabei. Warum nicht", sagte Pechstein. Allerdings schränkt sie ein: "Solange ich die Weltspitze nicht ganz aus den Augen verliere ..."
Die Zeiten, in denen mehrere deutsche Athletinnen bei internationalen Titelkämpfen um Medaillen gelaufen sind, seien vorbei. "Es gibt bei uns derzeit kaum Top-Läufer. Deshalb sollten wir auch Top-Ten-Platzierungen in der Welt als gute Leistungen schätzen lernen."
Prozess gegen Doping-Sperre beginnt Dienstag
Pechstein begrüßte, dass die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) in dem niederländischen Erfolgscoach Jan van Veen einen neuen Bundestrainer engagiert hat. "Sicherlich eine gute Entscheidung", sagte die Langstrecken-Spezialistin.
Van Veen erhielt einen Vertrag bis zum Ende der Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang/Südkorea. Bei der Allround-WM in Berlin machte sich van Veen ein Bild vom Leistungsstand der deutschen Athleten. Ende April beim Trainerlehrgang der DESG präsentiert er sein Konzept.
Am Dienstag hat Pechstein ihren wichtigen Auftritt vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Dort wird entschieden, ob das Oberlandesgericht München ihren Fall neu verhandeln darf. Pechstein geht gegen ihre zweijährige Dopingsperre von 2009 vor und fordert vom Weltverband ISU Schadenersatz in Millionenhöhe.