"In beiden Sprüngen wäre heute mehr drin gewesen. Das war sicher von den Bedingungen nicht mein glücklichster Tag", sagte Freund im ZDF über seine Flüge auf 128,5 und 130,0 m. Nach dem ersten Durchgang hatte der Niederbayer bei schwierigen Windverhältnissen im Schwarzwald nur auf dem achten Rang gelegen, machte dann aber noch Boden gut.
"Zu dieser Jahreszeit kann der Wind hier auf der Schanze viel ausmachen. Dennoch war gerade der erste Sprung nicht optimal", sagte Freund. Im Vorjahr hatte der 27-Jährige auf der Hochfirstschanze einen Doppelsieg verpasst, weil er am zweiten Tag 100 Gramm zu wenig auf die Waage gebracht hatte und disqualifiziert worden war. Als Erinnerung erhielt er am Samstag eine Tafel Schokolade mit der Aufschrift "100 Gramm Vorsorge" - es half nur bedingt.
Der 20 Jahre alte Forfang gewann mit Flügen auf 144,0 und 143,0 m mit 265,9 Punkten vor dem zur Halbzeit führenden Prevc (261,2). "Das fühlt sich großartig an, ich bin einfach nur glücklich", sagte Forfang. Vierschanzentournee-Sieger Prevc muss somit weiter auf seinen 14. Saisonsieg warten, mit dem er den Rekord des Österreichers Gregor Schlierenzauer aus dem Winter 2008/2009 knacken würde. "Ich kann eben nicht jeden Tag gewinnen", sagte Prevc. Dritter wurde mit deutlichem Abstand in Kenneth Gangnes (235,4) ein weiterer Norweger.
Durchwachsenes Heimspiel
Die DSV-Adler erlebten vor 8500 Zuschauern insgesamt ein eher durchwachsenes Heimspiel. Zufrieden durfte vor allem der Wahl-Schwarzwälder Andreas Wank (Hinterzarten) als Zehnter sein. Stephan Leyhe (Willingen) und Richard Freitag (Aue) folgten auf den Positionen 16 und 19, der neue Junioren-Weltmeister David Siegel (Baiersbronn) belegte den 23. Rang. Team-Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) verpasste auf Rang 33 den zweiten Durchgang.
Im Gesamtweltcup führt Prevc uneinholbar mit 2023 Punkten und kann schon am Sonntag Schlierenzauers Allzeit-Rekord von 2083 Zählern übertreffen. Freund folgt mit 1364 Punkten auf Rang zwei vor Gangnes (1213). Der Österreicher Michael Hayböck (1175) blieb in Titisee überraschend ohne Punkte und verabschiedete sich auf dem Rennen um Rang zwei.
Die Austria-Adler erwischten auch insgesamt einen rabenschwarzen Tag. Bester ÖSV-Springer war der ehemalige Tournee-Sieger Stefan Kraft auf dem 22. Rang. Besser lief es für den erst 16 Jahre alte Domen Prevc aus Slowenien, der am Freitag den Schanzenrekord auf 148,0 m geschraubt hatte. Der Bruder von Peter Prevc verpasst als Vierter knapp das Podest. Der japanische Altmeister Noriaki Kasai (43) wurde in seinem 499. Einzel-Weltcup Zwölfter.