Vielmehr lobte der 70-Jährige das eigene Anti-Doping-System. "Ich bin stolz auf unsere Mitarbeiter, die durch ihre gute Arbeit die Betrüger entlarven und die sauberen Sportler schützen", sagte Besseberg: "Alle Dopingfälle in den letzten zwölf bis 15 Jahren sind ausschließlich von der IBU aufgedeckt worden und nicht von der WADA oder den nationalen Anti-Doping-Agenturen."
Erst in dieser Woche wurde der ehemalige russische Juniorenweltmeister Eduard Latypow suspendiert, nachdem ihm das mittlerweile verbotene Mittel Meldonium nachgewiesen worden war. Bereits im Januar wurden der Ukrainer Artem Tyschtschenko und seine Teamkollegin Olga Abramowa aus dem gleichen Grund zunächst provisorisch gesperrt.
Eine komplette Suspendierung Russlands und der Ukraine sei für die IBU derzeit jedoch nicht möglich, da die Anzahl der Fälle dafür schlicht noch zu gering ist. "Wir haben grundsätzlich die Möglichkeit, eine Nationen zu suspendieren, aber bei Russland trifft das momentan nicht zu", sagte Besseberg.
Misstrauen weiter groß
Das Misstrauen gegenüber Russland ist beim Weltverband der Skijäger allerdings groß. Bei Wettkämpfen und Großveranstaltungen im größten Land der Erde wurden bereits in der Vergangenheit keine russischen Labore mehr zur Untersuchung von Dopingtests genutzt, das soll auch in Zukunft so bleiben. "Wir haben stattdessen Labore im internationalen Ausland genutzt, die uns von Experten empfohlen wurden und die wir auch sonst nutzen", sagte Besseberg.
Im Zuge des bislang letzten großen Dopingfalls im Biathlon war der russische Verband RBU wegen drei Fällen in der Saison 2013/14 zur Höchststrafe von 100.000 Euro verurteilt worden. Damals waren Jekaterina Jurjewa, Irina Starych und Alexander Loginow überführt worden. Wiederholungstäterin Jurjewa wurde im vergangenen Juni für acht Jahre gesperrt, Starych und Loginow jeweils für zwei Jahre.
Der russische Verband war bereits 2009 wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen mit einer Strafe von 50.000 Euro belegt worden.