Neureuther Dritter beim Saisonauftakt

SID
Felix Neureuther wurde zum Saisonauftakt Dritter in Sölden
© getty

Felix Neureuther überrascht sich als Dritter von Sölden selbst. Noch nie ist der deutsche Vorzeige-Skifahrer so gut in einen Winter gestartet.

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Felix Neureuther streckte frech wie ein Lausbub die Zunge heraus und zeigte mit einem verschmitzten Lächeln auf seinen Ski. "Felix" stand da in weißen Buchstaben - und eben dieser Felix Neureuther hatte kurz zuvor einen starken Riesenslalom aufs ewige Eis hoch über Sölden gezaubert: Platz drei - so gut war Neureuther beim traditionellen Saison-Auftakt auf dem Rettenbachgletscher noch nie!

"Dritter, echt geil, das kommt schon ein bisschen überraschend", sagte Neureuther ein wenig perplex nach seiner 41. Fahrt aufs Weltcup-Podium: "Ich freu' mich wirklich sehr, sehr, sehr, sehr."

Der 32-Jährige zeigte dabei nicht einmal eine fehlerfreie Leistung, in beiden Läufen leistete er sich kleine Fehler. "Ich kann also noch schneller fahren", sagte er zufrieden.

"Der Felix ist ein brutales Rennpferd"

Von DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier verdiente sich Neureuther dennoch ein Sonderlob. "Der Felix ist ein brutales Rennpferd, er hat ein unglaubliches Gefühl für das, was er macht, das war hammermäßig, sportlich hochintelligent", sagte er.

Bei schwierigen, weil wechselhaften Lichtverhältnissen fehlten Neureuther (Partenkirchen) 1,37 Sekunden auf Tagessieger Alexis Pinturault aus Frankreich, Zweiter wurde Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher (Österreich/0,70 Sekunden zurück).

Neureuther war selig. Servicemann Roland Schneeberger und Physio Oliver Saringer hätten "ihre Wunderhände spielen lassen - der eine bei den Skiern, der andere bei meinem Körper", meinte er.

Benedikt Staubitzer zweitbester Deutscher

Maier sprach derweil von einem "Traumauftakt" und einer "sehr ordentlichen Teamleistung. Unsere Jungs haben geilen Sport gezeigt." Zweitbester Deutscher in Österreich war überraschend Benedikt Staubitzer (Mittenwald), der sich mit der zweitbesten Laufzeit nach Pinturault im Finale von Rang 29 auf Platz zwölf vorkämpfte.

"Das ist ein geiles Gefühl", sagte er. Für Staubitzer war es das zweitbeste Weltcup-Ergebnis - und das, obwohl er sich wegen Rückenproblemen erst am Morgen zu einem Start durchgerungen hatte.

Stefan Luitz (Bolsterlang) stürzte dagegen von Rang fünf auf Rang 19 ab, Fritz Dopfer (Garmisch) von 19 auf 27. "Ich bin zurückgefallen in alte Muster, schade, aber es ist Gott sei Dank erst das erste Rennen", sagte Dopfer. Maier kommentierte: "Das war technisch schön, aber nicht locker genug. Der Fritz ist öfter mal ein Geheimnis für uns..."

Lara Gut startet mit Sieg in die Saison

Bei den Frauen hatte sich tags zuvor Gesamtweltcup-Siegerin Lara Gut unerwartet souverän durchgesetzt. Die Schweizerin distanzierte Slalom-Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin (USA) bei ihrem 19. Weltcup-Sieg um 1,44 Sekunden, Dritte wurde Marta Bassino aus Italien (+1,93).

Lena Dürr (Germering) fuhr auf Rang 21 und war damit "fürs Erste zufrieden. Es geht aber definitiv noch mehr. Alpindirektor Maier sagte: "Es gibt nichts zum Jubeln, aber in unserer Situation ist das ein Ergebnis, das man stehen lassen kann." Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg aus Kreuth hatte den Auftakt nach ihrem Schienbeinkopfbruch im rechten Knie verpasst.

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