Auch die Teilnahme an der WM in St. Moritz im Februar 2017 ist für den Garmischer damit ausgeschlossen.
"Es ist bitter, aber ich habe schon so manchen Rückschlag in meiner Karriere überwunden", sagte Dopfer.
Der Slalom-Vizeweltmeister von 2015 wurde bereits in Innsbruck operiert, das Schienbein nach Angaben des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit einem Marknagel stabilisiert. Eine Rückkehr ins Schneetraining ist nach ersten Prognosen und bei günstigem Heilungsverlauf in etwa sechs Monaten möglich. "Es tut mir wahnsinnig leid für Fritz", sagte Männer-Bundestrainer Mathias Berthold: "Er hat extrem viel in die Saisonvorbereitung investiert und wird nun durch diese schwere Verletzung zurückgeworfen."
Dopfer, der noch einige Tage stationär behandelt werden muss, verletzte sich am Sonntag beim Einfahren vor dem Training. "Es ging alles sehr schnell. Ich habe die Kontrolle über die Ski verloren und bin gestürzt", beschrieb er die verhängnisvolle Szene. Dopfer hatte gerade mit Platz acht beim Slalom in Levi/Finnland einen Aufwärtstrend angedeutet, nachdem der Auftakt beim Riesenslalom in Sölden/Österreich vor vier Wochen gründlich daneben gegangen war.
"Ausfall von Fritz ein herber Verlust"
Das DSV-Team wird nun umso mehr darauf hoffen müssen, dass Top-Star Felix Neureuther (32) seine bislang gute Verfassung konservieren und für weitere Spitzenergebnisse sorgen kann. Berthold setzt aber auch auf einen Leistungssprung von Athleten wie etwa Stefan Luitz. "Für unser Team ist der Ausfall von Fritz ein herber Verlust. Nun sind unsere jungen Aktiven gefordert, die Chance zu nutzen und sich in Szene zu setzen", sagte er.
Dopfer wird sich nun auf seine Genesung konzentrieren und ein Comeback für den Olympia-Winter 2017/18 anstreben. "Ich werde meine Rehabilitation mit großer Disziplin vorantreiben, damit ich in der Olympia-Saison wieder angreifen kann", kündigte Dopfer an. Berthold meinte: "Wir werden Fritz bestmöglich unterstützen und sind zuversichtlich, dass er die Mannschaft in der olympischen Saison wieder verstärken kann."
In der gerade gestarteten Saison hatte Dopfer vor allem an seiner Konstanz arbeiten wollen. Immer wieder hatte Dopfer in der Vergangenheit gute Ausgangspositionen nicht zu Topplatzierungen nutzen können, auch seinem ersten Weltcup-Sieg jagte er noch hinterher. Gerade die Schwächen in seiner einstigen Paradedisziplin Riesenslalom hatten dem Kopfmenschen zu schaffen gemacht.
Dopfer hatte in der Saisonpause vor allem an der Beweglichkeit gearbeitet und glaubte sich auf dem richtigen Weg. "Es gab Dinge, die mir extrem zu denken gegeben haben. Ich bin froh, dass die neue Saison beginnt", hatte er vor dem Auftakt in diesen Winter gesagt. Nun ist er für ihn bereits wieder vorbei.