"Mit der Rückgabe der Junioren-WM 2017 und des Biathlon-Weltcups in Tjumen kam der russische Verband der zu erwartenden Entscheidung der IBU (Biathlon-Weltverband, d. Red.) vermutlich zuvor.
Dennoch war das ein richtiger Schritt. Wir hoffen, dass dies auch als Signal des russischen Verbands verstanden werden darf, die Dopingproblematik nun offen aufzuarbeiten", sagte Steinle am Freitag auf SID-Anfrage zu den Entwicklungen vom Vortag.
Eine transparente Aufarbeitung des im McLaren-Report enthüllten Dopingskandals in Russland ist nach Ansicht der DSV-Verantwortlichen notwendig, um die Glaubwürdigkeit des Sports wiederherzustellen.
"IBU wird zeitnah Konsequenzen ziehen"
"Mindestens genauso wichtig ist es aber, dass die IBU jetzt sowohl gegenüber dem russischen Verband als auch gegenüber den im WADA-Bericht aufgeführten Athleten formelle Untersuchungen einleitet", meinte Steinle.
Dass diese Arbeit Zeit benötigt, sei verständlich und vertretbar, sagte Steinle: "Unser dringender Wunsch ist es aber, dass die notwendigen Schritte und Untersuchungen zügig durchgeführt werden, um im Sinne des Sports größtmögliche Transparenz zu erhalten. Ohne weitere Details zu kennen, gehen wir aktuell davon aus, dass die IBU dann zeitnah weitere Konsequenzen ziehen wird."
Zu den über 1000 russischen Sportlern, die im McLaren-Report aufgeführt worden waren, gehören auch 31 Biathleten. Gegen zwei von ihnen leitete die IBU am vergangenen Donnerstag ein Disziplinarverfahren ein und suspendierte die beiden Aktiven vorläufig. Die Namen der beiden Athleten nannte die IBU nicht.