Der zweite Saisonsieg war schon zum Greifen nah, doch dann leistete sich Laura Dahlmeier einen seltenen Patzer. "Ich war mit dem Kopf vielleicht schon auf der Strecke, ich hätte die Konzentration noch ein bisschen hochhalten müssen", sagte die Biathlon-Überfliegerin nach ihrem vierten Platz im Sprint von Östersund. Mit dem letzten Schuss vergab sie den sicheren Podestplatz, hatte aber trotzdem allen Grund zur Freude.
Denn am Sonntag (11.15 Uhr/ARD und Eurosport) darf die 23-Jährige in der Verfolgung erneut im Gelben Trikot der Führenden im Gesamtweltcup an den Start gehen. Drei Tage nach Dahlmeiers Auftaktsieg im Einzel hatte die Partenkirchnerin nach 7,5 km nur 25,7 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Dreifach-Weltmeisterin Marie Dorin-Habert (Frankreich/0), die sich vor Kaisa Mäkäräinen (Finnland/1) und Gabriela Koukalova (Tschechien/0) durchsetzte.
"Natürlich ist es schöner, wenn man noch weiter vorne ist, aber alles in allem ist das ein sehr gutes Ergebnis", sagte Dahlmeier in der ARD. Am Mittwoch war sie durch ihren Sieg im schweren Klassiker erstmals ins Gelbe Trikot geschlüpft. Erstmals seit viereinhalb Jahren, als Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner den Gesamtweltcup gewann, war wieder eine Deutsche in dem begehrten Leibchen unterwegs.
Ärger über Schießfehler
Perfektionistin Dahlmeier ärgerte sich trotz dieses Erfolges etwas über ihren Fehler. "Er war wirklich sehr knapp, das passiert beim Biathlon einfach mal. Es war sicher kein totaler Ausreißer, da muss man sehr zufrieden sein", sagte die achtmalige Weltcupsiegerin: "Läuferisch ging es mir nicht ganz so gut." Trotzdem reichte es hinter Dorin-Habert und Mäkäräinen noch zur drittbesten Laufzeit auf den anspruchsvollen Strecken in Mittelschweden.
Vor dem dritten Rennen des Winters hat Dahlmeier bereits 103 Punkte auf ihrem Konto, Dorin-Habert folgt in der Gesamtwertung als Zweite mit 82 Zählern vor der Österreicherin Lisa Hauser (76).
Zweitbeste Deutsche auf den WM-Strecken von 2019 wurde Vanessa Hinz (Schliersee/0) als Sechste. Damit erfüllte die 24-Jährige, die im Einzel bereits mit Rang zehn überzeugt hatte, die Norm für die WM in Hochfilzen/Österreich (8. bis 19. Februar 2017). "Ich darf nicht zu euphorisch werden, aber ich bin mit meinem Ergebnis sehr zufrieden", sagte Hinz: "Was will man mehr, als null Fehler in so einem Rennen zu haben."
Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/1) schaffte es auf Platz 16, Maren Hammerschmidt (Winterberg/2) wurde 20. und Franziska Preuß (Haag/2) belegte Rang 25. Ex-Weltmeisterin Miriam Gössner (Garmisch/3) musste sich mit dem 37. Platz zufrieden geben, schaffte aber auch die Qualifikation für das Jagdrennen.