Auch die US-Athleten und Skeleton-Olympiasiegerin Lizzy Yarnold ziehen einen Boykott der Wettbewerbe auf der russischen Olympiabahn von 2014 in Erwägung, eine Entscheidung ist dort aber noch nicht gefallen. Bei der diesjährigen WM Innsbruck-Igls waren die Letten im Medaillenspiegel Zweiter hinter Deutschland geworden.
"Nach den jüngsten Enthüllungen sagen wir: Genug ist genug. Während unser Weltverband den McLaren-Report noch immer 'lesen und verdauen' will, werden wir tun, was wir können. Wir werden mit Freude die Weltmeisterschaft auf jeder Bahn der Welt austragen. Aber wir werden nicht an den Weltmeisterschaften in Sotschi, Russland teilnehmen. An einem Ort, wo 2014 der olympische Geist gestohlen wurde", gab der lettische Bob- und Skeletonverband in einer Mitteilung am Sonntag bekannt.
Mehr als 1000 Athleten involviert
Am Freitag hatte der kanadische Chef-Ermittler Richard McLaren seinen Abschluss-Bericht zum russischen Doping-Skandal vorgestellt. Er bestätigte ein über zehn Jahre dauerndes, staatlich geschütztes Dopingsystem. Insgesamt sollen mehr als 1000 russische Sportler von der Vertuschung profitiert haben.
Zu den zahlreichen Verdächtigen im russischen Sport gehört auch Bob-Olympiasieger Alexander Subkow, der im vergangenen Juni trotzdem zum Präsidenten des nationalen Bob- und Skeleton-Verbandes gewählt wurde. Subkow wies alle Anschuldigungen zurück.
Infolge des Reports war Russland von den Paralympics in Rio ausgeschlossen worden, das IOC entschied sich gegen eine Verbannung aller Russen von den Spielen in Rio.
Der Bob- und Skeleton-Weltverband IBSF hatte Sotschi 2013 zum WM-Ausrichter bestimmt.