Furioser Frenzel bleibt der König von Seefeld

SID
Eric Frenzel gewann vor Johannes Rydzek
© getty

Eric Frenzel warf nach dem vierten Triumph in seinem "Wohnzimmer" Handküsse ins Publikum, Johannes Rydzek pfefferte wütend seine Stöcke in die Ecke: Mit einem fulminanten Kraftakt hat Kombinierer Frenzel seinen Titel als "König von Seefeld" erfolgreich verteidigt und den Angriff von Kronprinz Rydzek eindrucksvoll abgeschmettert.

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Bei der vierten Auflage des begehrten Seefeld-Triples hieß der Sieger somit zum vierten Mal Frenzel, obwohl Teamkollege Rydzek die Etappen am Freitag und Samstag noch im Zielsprint gewonnen hatte. "Gratulation an Eric. Ich weiß auch nicht, wo der kleine Bursche die Kraft hernimmt, unglaublich. Das hätte ich selber nicht für möglich gehalten", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch im ZDF.

Als Krönung eroberte Frenzel auch die Führung im Gesamtweltcup zurück, die er am Samstag an Rydzek verloren hatte. Mit 1224 Punkten liegt er nun wieder vor dem Oberstdorfer (1190) und darf mehr denn je davon träumen, als erster Kombinierer der Geschichte zum fünften Mal die Gesamtwertung zu gewinnen.

Frenzel mit 20 Sekunden Rückstand gestartet

Frenzel war mit 20 Sekunden Rückstand auf Rydzek in den entscheidenden Mammut-Langlauf über 15 Kilometer gegangen, dort schloss er die Lücke schon nach der Hälfte der Strecke. Nach elf Kilometern setzte er die entscheidende Attacke und hatte im Ziel 30,5 Sekunden Vorsprung. "Ich habe mich heute sehr gut gefühlt. Am Ende habe ich alles mobilisiert, und das hat gut funktioniert", sagte Frenzel.

Rydzek hatte seinen ersten Frust derweil schnell verdaut. "Eric war heute ein Klasse für sich. Als er die Attacke gesetzt hat, konnte ich leider nicht mitgehen. Dennoch bin ich mit Platz zwei glücklich", sagte der 25-Jährige: "So schwierige Tage gibt es nun mal. Schade, dass es genau heute passiert ist."

Für Frenzel war es der 38. Weltcup-Sieg seiner Karriere, unglaubliche 13 davon holte er in Seefeld. Rang drei ging mit deutlichem Rückstand an den Österreicher Bernhard Gruber. Fabian Rießle (Breitnau) wurde Sechster, Routinier Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) schaffte es als Zehnter ebenfalls in die Top 10.

Seinen Hut zog angesichts der Dominanz seines Duos auch Weinbuch. "Johannes und Eric sind in einem Flow, sie duellieren sich gegenseitig, keiner will nachgeben. Sie zeigen ihre Höchstleistung", sagte der Bundestrainer. Für die WM in Lahti (22. Februar bis 5. März) bleibt seine Mannschaft klar in der Favoritenrolle: Frenzel (7), Rydzek (6) und und Rießle (2) haben bislang sämtliche 15 Einzel-Siege des Winters unter sich ausgemacht.

Wachablösung vertagt

Der 28 Jahre alte Frenzel bewies indes am Sonntag, dass die Zeit für eine Wachablösung noch nicht gekommen ist. "Ich wusste, dass die 20 Sekunden Rückstand ein Stückchen sind. Ich hatte gehofft, dass es reicht, um Johannes in die Puschen kommen zu lassen. Als wir in die fünfte Runde gegangen sind, habe ich gedacht: Jetzt versuche ich es einfach", sagte Frenzel. Es sollte gelingen.

Pechvogel der Kombinierer bleibt derweil Jarl Magnus Riiber. Der Norweger, der für die WM als schärfster Konkurrent des DSV-Teams galt, kugelte sich beim Anziehen seines Sprunganzuges zum dritten Mal innerhalb eines Jahres die Schulter aus. Der 19-Jährige muss operiert werden und beendete seine Saison vorzeitig.

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