"Es kann nicht jedes Jahr so laufen wie in den vergangenen fünf", sagte Loch in der ARD: "Es ist schwierig. Wenn man nicht regelmäßig auf dem Podest steht, dann wird es eben nichts mit dem Gesamtweltcup."
In Sigulda holten Europameister Semen Pawlitschenko und Roman Repilow einen russischen Doppelsieg, der Österreicher Wolfgang Kindl wurde Dritter. Für Loch (555 Punkte) reichte es in Weltcup und Sprint nur zu zwei vierten Plätzen - im Klassement muss er sich nun hinter Repilow (647), Pawlitschenko (600) und Kindl (576) einreihen. Im vorolympischen Winter ist der Dominator der vergangenen Jahre damit das Sorgenkind der deutschen Rodler.
Die Frauen präsentierten sich derweil auch in Sigulda beim Doppelsieg von Natalie Geisenberger (Miesbach) und Tatjana Hüfner (Blankenburg) in WM-Form. Beide werden den Gesamtweltcup unter sich ausmachen, Geisenberger holte zudem Rang zwei im Sprint hinter der starken Tatjana Iwanowa (Russland). Bei den Doppelsitzern schwächelt zwar das Weltmeister-Duo Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee), dafür rodelten Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) zu ihren Saisonsiegen sechs und sieben.
Loch mit Formtief
Doch irgendwie wird alles überschattet vom strauchelnden Olympiasieger Loch. Schon zum vierten Mal in diesem Winter verpasste er das Podest um eine Position, dreimal schnitt er noch schlechter ab. Und nur einmal stand der Weltmeister ganz oben auf dem Treppchen.
Loch schwächelt damit zwar noch immer auf recht hohem Niveau, aber die große Zahl an durchschnittlichen Ergebnissen ist man von ihm einfach nicht gewohnt. "Wichtig ist, dass Felix jetzt wieder an Selbstvertrauen gewinnt", sagte Bundestrainer Norbert Loch. Und erkannte bei seinem Sohn auf der schwierigen Bahn im Baltikum immerhin einen Aufwärtstrend: "Es sieht seit ein paar Wochen wieder mehr nach Rodeln aus, was er macht."
In der Tat ist Pawlitschenkos Sieg in Sigulda nicht völlig ungewöhnlich, die Russen verbringen viel Trainingszeit in Lettland. Aber das Podest wäre möglich gewesen, Loch warf es erneut durch Fahrfehler weg. "Es war aber schon besser als zuletzt", sagte er: "Ich habe jetzt noch zwei Wochen bis zur WM. Ich muss Vollgas geben."