Elf Tage vor ihrem 45. Geburtstag musste sich Pechstein am Samstag über 5000 m in 6:53,93 Minuten nur Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Martina Sablikova (Tschechien/6:52,38) geschlagen geben, die ihren neunten WM-Titel nacheinander über diese Distanz gewann. Bronze ging an Ivanie Blondin (Kanada/6:57,14).
Bente Kraus (Berlin) belegte als zweite deutsche Starterin in 7:00,62 Minuten den achten Rang. "Es ist für mich wie Gold. Einfach ein Traum ", sagte Pechstein dem niederländischen TV-Sender NOS.
Pechstein verdiente sich ihre insgesamt 30. Medaille bei den seit 1996 ausgetragenen Titelkämpfen mit einem äußerst guten und vor allem konstanten Lauf. Mit nur einer Ausnahme brachte sie stets 32er-Rundenzeiten auf das schnelle Eis der künftigen Olympia-Bahn, auf der es im Februar 2018 bei den Winterspielen von Pyeongchang erneut um Edelmetall geht. Auf der Schlussrunde gelang Pechstein sogar die beste Zeit aller Starterinnen (32,2 Sekunden).
Die deutsche Rekordolympionikin nutzte bei ihrer 17. WM-Teilnahme zugleich ihre größte Medaillenchance. Die Berlinerin hatte am Donnerstag eigens auf einen Start über 3000 m verzichtet, um sich gezielt auf den "langen Kanten" vorzubereiten. Am Freitag war sie an der Seite von Gabriele Hirschbichler und Roxane Dufter (beide Inzell) als Vierte in der Teamverfolgung (3:02,88) noch knapp am Podest vorbeigelaufen. Zum WM-Abschluss läuft Pechstein am Sonntag mit Außenseiterchancen im Massenstartrennen.