"Es wurde gefordert, eine ganze Nation zu sperren, wenn systematisch gedopt wurde. Das ist der richtige Weg, sonst wird sich nichts ändern. Und das wäre tragisch für die 98 Prozent, die auf faire Weise ihre Erfolge erringen - und die trotzdem unter dem Generalverdacht stehen", sagte die Rekordweltmeisterin der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.
Das russische Staatsdoping, das mindestens bis ins Jahr 2011 zurückreicht, macht Neuner wütend. "Man bekommt schon einen Hals, auch, weil es ja wohl schon mich damals betroffen hatte. Es herrscht ein ungutes Gefühl vor, wenn man für den sauberen Sport kämpft und dann kommen solche Geschichten an die Oberfläche", sagte die 29-Jährige, die 2010 überraschend ihre Karriere beendet hatte.
Dass Biathleten wie der Weltcup-Gesamtführende Martin Fourcade mit einem Boykott gedroht und damit Druck auf die IBU ausgeübt hatten, unterstützt Neuner: "Natürlich ist es ganz wichtig, dass einer wie er mit der Faust auf den Tisch gehauen hat."