"Wir haben leider am Schießstand wieder nicht überzeugt. Dann war die Lücke da", sagte Schempp in der ARD: "Wir waren zwar auf Tuchfühlung, aber für das Podium war das nicht gut genug. Ich habe nochmal alles gegeben, aber es hat leider nicht gereicht. Jetzt haben wir nur die Blechmedaille."
Gold ging an Olympiasieger Russland vor Frankreich und Österreich. Dominik Landertinger hatte Schempp auf der Schlussrunde eindrucksvoll abgehangen und den Gastgebern so das erste Edelmetall der Titelkämpfe gesichert.
"Es tut jetzt schon richtig weh. Die Hälfte der Nachlader geht auf mich, da muss ich vielleicht schon mal 'ne Runde ausgeben", sagte Doll nach Rennende ernüchtert.
Zuletzt hatte die deutsche Mannschaft 2011 keine Medaille gewonnen, vor zwei Jahren gab es in Kontiolahti letztmals den Titel und im Vorjahr in Oslo Silber.
Lessers Glanz-Runde umsonst
Startläufer Lesser, Vierter des WM-Einzels, begann glänzend und traf vor 22.300 Zuschauern die ersten fünf Scheiben. Platz zwei war die Folge, ehe der frühere Doppelweltmeister aus Thüringen erneut mühelos alle seine Schüsse ins Ziel setzte und gemeinsam mit dem Franzosen Jean Guillaume Beatrix auf die letzte Runde ging. "Es gibt nichts zu mäkeln, das war alles sehr kontrolliert. Im Schießen ist alles aufgegangen, was ich mir vorgenommen hatte", sagte Lesser.
Sprint-Weltmeister Doll ging eine Woche nach seinem überraschenden Titelgewinn in Führung liegend in die Loipe. Der 26-Jährige hatte bei Sonnenschein und Temperaturen von zwei Grad fünf Sekunden Vorsprung auf Frankreich und hielt die Spitzenposition zunächst trotz des ersten Nachladers. Im Stehendschießen benötigte Doll allerdings alle drei Extrapatronen und fiel auf Platz sieben zurück.
"Es war schon ganz schön viel Aufregung dabei, das war der Hauptpunkt. Ich habe schon vor dem Rennen gemerkt, dass es keine leichte Sache wird", sagte Doll: "Das war für mich einfach kein schöner Wettkampf."
Pfeiffer misslingt Aufholjagd
Zur Halbzeit ging Peiffer mit 32,8 Sekunden Rückstand auf die führenden Franzosen auf seine 7,5 km. Auch der Staffel-Spezialist aus dem Harz benötigte insgesamt gleich drei Nachlader und verlor weitere Zeit, bevor Schlussläufer Schempp auf Rang vier ins Rennen ging.
Der Mixedstaffel-Weltmeister aus Schwaben nahm nach einem Fehler im ersten Schießen zunächst als Vierter die Verfolgung des führenden Russen Anton Schipulin auf. Nach dem perfekten Stehendschießen jagte er den Österreicher Dominik Landertinger - scheiterte aber an dieser Aufgabe.
Dahlmeiers Chance auf sechste Medaille
Zum WM-Abschluss stehen am Sonntag (ab 11.30 Uhr im LIVETICKER) die Massenstarts auf dem Programm. Nach viermal Gold und einmal Silber greift Rekordjägerin Laura Dahlmeier (Garmisch-Partenkirchen) bei den Frauen bereits nach ihrem sechsten Medaille im sechsten Rennen. Sollte der 23-Jährigen dieses Kunststück gelingen, hätte die Bayerin saisonübergreifend bereits elfmal WM-Edelmetall in Serie gewonnen und würde ihre eigene Bestmarke weiter ausbauen.
Neben Dahlmeier treten auch die Staffel-Weltmeisterinnen Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz an. Im Rennen der Männer ist die komplette deutsche Staffel um Schempp vertreten.