Beim Schwarzwald-Showdown dürfte es nun hoch hergehen.
"Es war ein toller Tag für mich. Platz eins bei diesen schwierigen Bedingungen, noch einmal gut Punkte gemacht - ich kann sehr zufrieden sein", sagte Frenzel, der nach den zweitägigen Wetterkapriolen in Norwegen das bessere Ende für sich hatte und mit 19,2 Sekunden Vorsprung auf Rydzek siegte. Auf Platz drei lag Rießle - auch im Gesamtweltcup Dritter - 22,2 Sekunden hinter Frenzel zurück.
Rydzek, der bei der WM in Lahti beide Einzel-Titel und an Frenzels Seite auch die beiden Team-Entscheidungen gewonnen hatte, haderte derweil mit der windbedingten Absage des Springens am Mittwochmittag. Somit wurde der provisorische Durchgang des Vortages als Grundlage für den Langlauf verwendet - und den hatte der Allgäuer mit Platz elf ziemlich verpatzt.
"Es ist ärgerlich und auch nicht ganz nachvollziehbar, dass wir heute nicht gesprungen sind", sagt Rydzek: "Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen, und das habe ich auch geschafft. Jetzt freue ich mich aber auf Schonach."
Frenzel mit 14 Punkten Vorsprung
Frenzel, der mit sechs Zählern Rückstand nach Trondheim gereist war, führt vor dem letzten beiden Rennen mit 14 Punkten Vorsprung auf Rydzek. Seit Saisonbeginn haben sich die beiden "Dominierer" an der Spitze des Weltcup-Rankings abgewechselt. Den Weltcup-Rekord des Finnen Hannu Manninen, der die Saison 2005/06 mit 1500 Punkten abgeschlossen hatte, haben Frenzel (1534) und Rydzek (1520) am Mittwoch ausgelöscht.
Die beiden jeweils achtmaligen Saisonsieger können die Kristallkugel - für Frenzel (28) wäre es die fünfte in Serie, für Rydzek (25) nach sechs WM-Titeln die erste - weiterhin noch aus eigener Kraft gewinnen: 200 Punkte sind aus den letzten beiden Rennen noch zu holen, ein Sieg ist 100 Zähler wert, Platz zwei 80, Platz drei 60 - Frenzel wäre mit einem Sieg und einem zweiten Rang in Schonach am Ziel, Rydzek muss wohl beide Rennen gewinnen.
Am Dienstag war Rydzek bei schlechten Bedingungen 10,5 m kürzer als Frenzel gesprungen, der als Dritter 26 Sekunden Rückstand auf den führenden Österreicher Mario Seidl hatte - Rydzek lag fast eine Minute hinter Frenzel. "Es waren gestern sehr unfaire Bedingungen, der Wind hat oft gewechselt", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch in der ARD. Rydzek versuchte dann noch einmal alles - für Frenzel reichte es nicht ganz.