Binnen zwei Wochen hat sich die Biathlon-Königin aus dem Krankenbett wieder an die Spitze gekämpft und in Annecy ihren 18. Weltcupsieg gefeiert.
"Es war wirklich ein sensationelles Rennen", sagte Dahlmeier nach ihrem Sieg in der Verfolgung im ZDF: "Es war eine sensationelle Atmosphäre hier, es hat wirklich Spaß gemacht." Am Ende konnte sich die begeisterte Bergsteigerin sogar an der malerischen Landschaft in den französischen Alpen erfreuen. "Ich finde es unheimlich schon, dass hier so viel Schnee liegt. Das ist wirklich ein Traum", sagte Dahlmeier.
Zuvor hatte ihr Bundestrainer Gerald Hönig am Schlussanstieg zugerufen, sie solle doch "Körner sparen für morgen", denn am Sonntag steht noch der Massenstart (11.45 Uhr im LIVETICKER) auf dem Programm. Mit 19,1 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Slowakin Anastasiya Kuzmina (vier Fehler) war Dahlmeier auf die Schlussrunde gegangen, am Ende blieben davon beruhigende 14 Sekunden übrig. Die Italienerin Lisa Vittozzi (1) wurde Dritte.
Noch sieben Tage zuvor hatte sich die Fünffach-Weltmeisterin von Hochfilzen am Ort ihres WM-Märchens nach Platz zehn in der Verfolgung im Zielbereich Tränen der Enttäuschung aus den Augen gewischt. Nach dem Sieg mit der Staffel in Österreich und nun dem ersten Einzelerfolg der Saison ist das Strahlen endgültig wieder auf das Gesicht der Dominatorin des Vorwinters zurückgekehrt.
Selbstbewusstsein ist zurück
"Ich habe mir fest vorgenommen, 20 Treffer zu erzielen, ich habe es bis zum Schluss spannend gemacht", sagte Dahlmeier, die den Weltcup-Auftakt in Östersund vor zwei Wochen aufgrund einer Erkältung noch verpasst hatte.
Bis zum allerletzten Schuss am letzten Stehendanschlag hatte die 24-Jährige die angestrebte makellose Leistung abgeliefert, der dann folgende Schuss verfehlte das Ziel - doch Verfolgerin Kuzmina musste ebenfalls in die Strafrunde.
Schon beim ersten Schießen hatte Dahlmeier, die von Platz zwei mit 34 Sekunden Rückstand auf Sprintsiegerin Kuzmina ins Rennen gegangen war, die zweimalige Olympiasiegerin überholt. Diese leistete sich gleich drei Fehler am Liegendanschlag. Bis zum letzten Schießen hatte sich Kuzmina aber wieder an Dahlmeier herangekämpft.
Ein starkes Ergebnis lieferte auch Denise Herrmann (Oberwiesenthal) ab. Die zweifache Siegerin von Östersund musste zweimal in die Strafrunde und landete auf Rang fünf. Vanessa Hinz (Schliersee/3) als 16. und Maren Hammerschmidt (Winterberg/5) auf Platz 20 rundeten das gute Ergebnis für den Deutschen Skiverband (DSV) ab.