Gaisenberger triumphiert auch in Altenberg

SID
Natalie Geisenberger gewann auch in Altenberg
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Die deutschen Rodler um die Olympiasieger Felix Loch und Natalie Geisenberger haben in Altenberg einen Vierfachsieg gefeiert. Bundestrainer Norbert Loch dürften die Olympia-Nominierungen indes Kopfzerbrechen bereiten.

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Die alte Dominanz ist zurück: Zehn Wochen vor Olympia-Beginn haben die deutschen Rennrodler beim Heim-Weltcup in Altenberg ihren ersten "olympischen" Vierfacherfolg des Winters gefeiert und ihre Ansprüche auf alle Goldmedaillen in Pyeongchang untermauert. "Weißbier für alle!", twitterte Felix Loch: "Mehr geht nicht." Vater Norbert Loch war stolz auf die ganze Mannschaft. "Das muss man erst mal herausfahren. Das gibt Ruhe im Team und Motivation für die kommenden Rennen", sagte der Bundestrainer dem SID.

Die Olympiasieger Loch und Natalie Geisenberger gewannen im Osterzgebirge die Einzelkonkurrenzen, die Weltmeister Toni Eggert und Sascha Benecken triumphierten bei den Doppelsitzern. Gemeinsam siegte das Quartett zum Abschluss auch in der Teamstaffel. Damit gingen alle vier olympischen Wettbewerbe an den Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) - ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Winterspiele (9. bis 25. Februar).

Loch hatte bereits am Samstag nach den Plätzen drei und zwei sein erstes "richtiges" Weltcuprennen der Saison gewonnen und sein zweites Wohnzimmer zurückerobert. "Es läuft ganz gut", sagte der Berchtesgadener bescheiden, "es kann so weitergehen." Mit seiner starken Form wird für Loch auch der Traum vom historischen Olympia-Gold immer konkreter.

Der 28-Jährige setzte sich mit über einer Zehntelsekunde Vorsprung vor Roman Repilow durch. Im vergangenen Jahr war Loch dem Russen nach sechs Siegen in Folge auf der WM-Bahn von 2012 sowohl in Altenberg als auch später im Gesamtweltcup unterlegen. Nun hat sich das Blatt wieder gewendet.

Nach den Podiumsplätzen in Innsbruck-Igls und beim "normalen" Weltcup in Winterberg gewann er vor Wochenfrist bereits den Sprint im Hochsauerland. "Jetzt freut es mich, endlich auch im richtigen Weltcup ganz oben zu stehen", sagte er weiter.

BSD bei Olympia-Nominierung vor Qual der Wahl

Loch peilt in Südkorea sein drittes Einzelgold in Folge an. Dahinter kämpfen Andi Langenhan (Zella-Mehlis/3.), Ralf Palik (Oberwiesenthal/4.) und Johannes Ludwig (Suhl/8.) um zwei weitere Olympia-Tickets. Gut sieht es für Palik aus: Der Vizeweltmeister von 2016 wurde in Altenberg Vierter und belegt auch im Gesamtweltcup Rang vier. Dort führt Loch deutlich vor dem Russen Semen Pawlitschenko und Weltmeister Wolfgang Kindl aus Österreich.

Bei den Frauen dürfte die Nominierung Bundestrainer Norbert Loch noch mehr Kopfzerbrechen bereiten. Nach dem Dreifachsieg durch Geisenberger (Miesbach), Weltmeisterin Tatjana Hüfner (Blankenburg) und Dajana Eitberger (Ilmenau) belegt das Trio zusammen mit Julia Taubitz (Annaberg-Buchholz) die ersten vier Plätze im Gesamtweltcup. "Es war eine Vorführung aller vier Damen", sagte Loch im ZDF: "In zwei Wochen werden wir entscheiden."

In Altenberg gelangen Hüfner zwei Fabelläufe, doch ihre Dauerrivalin Geisenberger hatte mit einem neuen Bahnrekord erneut die passende Antwort parat. "Ich habe beim Start oben Tatjanas Superzeit gesehen. Und wenn man gewinnen will, muss man alles riskieren", sagte Geisenberger.

Toni Eggert und Sascha Benecken führen im Doppelsitzer-Weltcup

Bei den Doppelsitzern untermauerten die Weltmeister Toni Eggert und Sascha Benecken ihre Ausnahmestellung. Das Duo aus Ilsenburg und Suhl feierte seinen dritten Sieg im vierten Saisonrennen und baute seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus. "Einfach sensationell, Respekt", sagte Bundestrainer Norbert Loch zu seinen Schützlingen.

Hinter den Österreichern Peter Penz/Georg Fischler fuhren Robin Geueke und David Gamm aus Winterberg auf Platz drei. Die Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) mussten sich mit Platz vier zufrieden geben.

Bei den kommenden Weltcups im kanadischen Calgary (8./9. Dezember) und in Lake Placid/New York (15./16. Dezember) müssen die BSD-Athleten beweisen, dass sie nicht nur auf den heimischen Bahnen glänzen. Denn schließlich genießen sie auch in der Olympia-Eisrinne von Pyeongchang keinen Heimvorteil.

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