Das russische Duo um Ekaterina Yurlova und Alexey Volkov sicherte sich am Ende des packenden Biathlonrennens den Sieg bei der JOKA Biathlon World Team Challenge 2017. Rang zwei belegten die Tschechen Eva Puskarcíková und Ondrej Moravec vor den Österreichern Lisa Hauser und Julian Eberhard. Die beiden deutschen Teams schafften es in diesem Jahr auf die Plätze sechs und acht.
Der russische Erfolg zeichnete sich bereits im Massenstartrennen ab. Ekaterina Yurlova und Alexey Volkov waren am heutigen Abend die besten Schützen am Schießstand. Die Weltmeisterin von 2015 und der Staffel-Olympiasieger von 2014 ließen die Konkurrenz bereits in der ersten Hälfte des Wettbewerbs mit Abstand hinter sich und legten so den Grundstein für einen überragenden Sieg.
Im anschließenden Verfolgungsrennen hielt das russische Paar das Feld weiterhin auf Distanz und bestätigte das Ergebnis. Den Kampf um den zweiten Podestplatz entschieden in einer spannenden Schlussrunde, mit nur fünf hundertstel Sekunden Vorsprung, die Tschechen Eva Puskarcíková und Ondrej Moravec für sich.
Lesser und Hildebrand verpassen Podestplatz
Die Deutschen Franziska Hildebrand und Erik Lesser (6. Platz) sowie Nadine Horchler und Benedikt Doll (8. Platz) hatten in diesem Jahr das Nachsehen und mussten sich ohne Podestplatzierung zufrieden geben.
"Der Biathlon auf Schalke ist ein Wettbewerb, bei dem das Schießen entscheidend ist, da man auf der Strecke nicht mehr allzu viel aufholen kann", erklärt Biathlonnationaltrainer Gerald Hönig.
"Leider haben wir am Schießstand heute nicht die Leistung erbracht, die für eine höhere Platzierung notwendig gewesen wäre. Kompliment an das russische Team, das heute wirklich eine Weltklasseleistung gezeigt hat."
Laura Dahlmeier fehlte erkrankt
Das zweite deutsche Team mit Sprintweltmeister Benedikt Doll (Breitnau) und Dahlmeier-Ersatz Nadine Horchler (Willingen) musste sich mit Rang acht zufrieden geben. Horchler war erst am Donnerstagmorgen für die siebenmalige Weltmeisterin Dahlmeier nachgerückt, die aufgrund eines Infekts auf einen Start in Gelsenkirchen verzichtet hatte.
"Bis gestern früh war sie noch der Meinung, sie wird es probieren. Aber dann hat sie festgestellt, dass es keinen Sinn macht", hatte Bundestrainer Gerald Hönig am Donnerstagmorgen dem SID gesagt: "Zum einen ist sie nicht konkurrenzfähig. Aber vor allen Dingen ist ja dann die Gefahr groß, dass sie das noch länger mit sich herumschleppt. Die Saison ist noch lang, und sie hat noch große Ziele vor sich. Und da kann man dieses Risiko einfach nicht eingehen."
Vor allem auch in Hinblick auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) ist bei Dahlmeier äußerste Vorsicht angesagt, schließlich war es schon die zweite krankheitsbedingte Wettkampfabsage in dieser Saison nach dem Weltcupauftakt in Östersund/Schweden.
Ihr Start bei den Heimweltcups im neuen Jahr in Oberhof (4. bis 7. Januar) und Ruhpolding (10. bis 14. Januar) ist laut Hönig aber "momentan fix geplant".
Die Strecke
Das Highlight der rund 1,3 km langen Loipe beim Biathlon auf Schalke war der "Ruhrpottgletscher". In jeder Runde mussten die Biathleten knapp 25 Meter Höhenunterschied überwinden. Bei der Abfahrt des "Gletschers" ins Winterdorf gab es regelmäßig spannende Überholmanöver.
Der Streckenabschnitt, der mitten durch das Winterdorf führte, ermöglichte den Zuschauern, ihren Stars so nah wie nirgends sonst zu kommen und die weltgrößte Biathlon-Veranstaltung hautnah mitzuerleben. Auch auf den Rängen konnte jeder Meter der weltcuptauglichen Strecke lückenlos auf Europas größtem Videowürfel verfolgt werden.
"Mit 45.296 Zuschauern waren wir in diesem Jahr so gut wie ausverkauft", resümiert Moritz Beckers-Schwarz, Vorsitzender der Geschäftsführung der FC Schalke 04 Arena Management GmbH, den Erfolg der Veranstaltung. "Das bestätigt den positiven Trend, den der Biathlonsport in Deutschland insgesamt, aber vor allem der Biathlon auf Schalke, in den letzten Jahren erfreulicherweise genommen hat."
Endergebnis JOKA Biathlon Team Challenge 2017
1. Yurlova-Percht/ Volkov (RUS)
2. Puskarciko/ Moravec (CZE) + 24.0
3. Hauser/ Eberhard (AUT) + 43.5
4. Bescond/ Jacquelin (FRA) + 58.4
5. Dzhima/ Roesch (UKR/BEL) + 1:13.3
6. Hildebrand/ Lesser (GER) + 1:13.5
7. Crawford/ Green (CAN) + 1:13.7
8. Horchler/ Doll (GER) + 1:34.1
9. Oberhofer/ Windisch (ITA) + 2:00.4
10. Tachizaki/ Tachizaki (JPN) + 2:08.4