Vier Wochen vor den Winterspielen in Pyeongchang gewann Nico Walther (Oberbärenburg) mit Christian Poser das Männerrennen im kleinen Schlitten. Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) musste sich mit Thorsten Margis um fünf Hundertstel geschlagen geben.
Johannes Lochner (Stuttgart) sorgte mit Christopher Weber nach zuletzt mäßigen Leistungen für den ersten Dreifacherfolg der deutschen Zweier in diesem Winter. Der bislang so starke Kanadier Justin Kripps wurde Vierter.
"Das war eine ganz starke Leistung, die wir im Vorfeld nicht unbedingt erwartet haben", sagte Bundestrainer Rene Spies: "Wir haben uns hier in der Vergangenheit schwerer getan."
Mit Blick auf die Spiele in Pyeongchang waren die Leistungen zudem ein wichtiges Signal, das vor allem in der Materialfrage erste Antworten gab.
Hoffnungsträger Friedrich, Serienweltmeister im Zweier, hatte sich in diesem Winter auf einem Schlitten des österreichischen Herstellers Wallner lange Zeit schwer getan, erst am vergangenen Wochenende in Altenberg stieg er daher kurzfristig wieder auf ein Gerät des Stammherstellers FES um.
Mit einem solchen ist auch Walther unterwegs. Und mit dem FES-Gerät scheint Friedrich nun gerade noch rechtzeitig seinen Olympia-Rhythmus zu finden. Im Anschluss an das Weltcupwochenende wird er seinen Schlitten für Pyeongchang wählen.
Jamanka und Schneider auf dem Podest
Die Frauen, allesamt auf FES, glänzten auf der einzigen Natureisbahn im Kalender ebenfalls und sicherten sich damit drei Startplätze für Olympia. Mariama Jamanka (Oberhof) wurde mit Anschieberin Annika Drazek Zweite und musste sich nur Weltmeisterin Elana Meyers Taylor aus den USA geschlagen geben.
Auf dem dritten Rang landete Stephanie Schneider (Oberbärenburg) mit Lisa Buckwitz. Anna Köhler (Winterberg) hatte mit Erline Nolte Probleme und kam nicht über Rang 17 hinaus. Dennoch belegt der deutsche Verband BSD im Nationenranking der Frauen zum Stichtag nun den zweiten Rang hinter den USA, nur die beiden besten Länder bekommen drei Startplätze für Südkorea.
"Das ist das Wichtigste", sagte BSD-Sportdirektor Thomas Schwab dem SID: "Wir können ein Stück weit stolz darauf sein, weil wir bei den Frauen nach Olympia 2014 einen Neustart vollziehen mussten. Zu Beginn dieser Saison haben wir mit Sicherheit nicht mit drei Startplätzen gerechnet, aber im Verlauf des Winters hat sich das immer mehr abgezeichnet."
In St. Moritz enttäuschte unter anderem die kanadische Olympiasiegerin Kaillie Humphries, die mit einem neuen Schlitten nur Platz neun belegte. Die FES-Bobs beeindruckten indes auch bei den Frauen mit hoher Endgeschwindigkeit.