Bei widrigen Bedingungen war Shiffrin, die wie in Zagreb üblich den Titel der "Schneekönigin" verliehen bekam, einmal mehr ungefährdet.
Ihr Vorsprung nach einem eher verhaltenen zweiten Lauf auf die zweitplatzierte Kombinations-Weltmeisterin Wendy Holdener (Schweiz) betrug 1,59 Sekunden, Dritte wurde Frida Hansdotter (Schweden/+2,11 Sekunden).
Beste Deutsche war auf weicher Piste Marina Wallner (Inzell) auf Rang zwölf (+3,62 Sekunden) gefolgt von Christina Geiger (Oberstdorf) auf Rang 19 (+4,34) und Lena Dürr (Germering) auf Rang 29 (+6,35)
Wallner und Geiger unzufrieden
"Es ist ein bisschen deprimierend", sagte Geiger zu den 3,47 Sekunden Rückstand auf Shiffrin, die sie sich schon im ersten Lauf eingehandelt hatte. Unabhängig vom störenden Wind und der nachlassenden Piste bemängelte sie aber auch: "Ich bin zu viele Kurven gefahren, ich habe es mir nicht zugetraut."
Auch die erfrischend selbstkritische Marina Wallner war trotz einer kämpferischen Fahrt im Finallauf wenig erbaut von sich und ihren Leistungen: "Ich bin mit beiden Läufen nicht ganz zufrieden", sagte sie im ZDF, "ich weiß, dass ich mehr kann." Dies gilt auch für Lena Dürr, deren Fahrt im zweiten Durchgang indiskutabel war: Mit der zweitschlechtesten Laufzeit fiel sie von Rang 22 zurück.
Shiffrin fährt unterdessen weniger gegen die aktuelle Konkurrenz, sondern gegen die Erfolge ehemaliger Größen. Demnächst wird sie wohl Anja Pärson (Schweden/42 Siege) von Rang fünf der ewigen Bestenliste verdrängen und dann eher früher als später die Führung in der Liste der Slalom-Siegerinnen übernehmen: Dort liegt derzeit noch Schild (35 Siege) vor Vreni Schneider (Schweiz/34). Und noch einmal sei erwähnt: Shiffrin ist erst 22 Jahre alt.