Dopingexperte Franke: "Mich überrascht nur die Dummheit"

Von SID
Dopingexperte Werner Franke äußert sich zum Dopingskandal bei der Nordischen Ski-WM.
© getty

Doping-Experte Professor Werner Franke glaubt nicht daran, dass keine deutschen Sportler in den Doping-Skandal bei der Nordischen Ski-WM verstrickt sein sollen. Dass unter den bislang fünf festgenommenen Athleten keine Deutschen sind, führt Franke auf die "wesentlich härteren Gesetze" in Österreich zurück: "Es ist bezeichnend, dass die Razzia gemeinsam mit österreichischen Beamten vorbereitet und durchgeführt wurde", sagte der 79-Jährige der Welt.

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Überrascht über den neuen internationalen Doping-Skandal war Franke nicht: "Dass betrogen wird, ist eh klar. Aber so viel Dummheit." Ebenso sieht es mit dem Zentrum des Skandals in Erfurt aus: "Der Standort Erfurt ist mir in all den Jahren immer wieder in Zusammenhang mit Doping begegnet - in der DDR und auch danach. Auch im Fall Pechstein und anderer Eisschnellläufer taucht Erfurt immer wieder auf."

Am Mittwoch war es bei Razzien des österreichischen Bundeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft München in Seefeld und Erfurt zu neun Festnahmen und 18 Hausdurchsuchungen gekommen. Die zwei verhafteten österreichischen Langläufer sowie der kasachische Spitzenläufer Alexei Poltoranin wurden mittlerweile freigelassen. Zwei estnische Athleten waren am Donnerstagabend hingegen noch in Haft. Der deutsche Skiverband hatte mitgeteilt, dass weder deutsche Athleten noch andere Teammitglieder betroffen seien.

Der im Zuge der "Operation Aderlass" festgenommene Erfurter Sportmediziner Mark S. ist für Franke "hinsichtlich der kriminellen Energie und der Organisation des Dopings" der "deutsche Fuentes". Der spanische Arzt Eufemiano Fuentes stand unter anderem 2006 im Mittelpunkt des Dopingskandals bei der Tour des France.

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