Denise Herrmann streckte die Faust im Ziel nach oben. Dann wurde die 31-Jährige von ihren Teamkolleginnen freudig in den Arm genommen. Die deutsche Frauen-Staffel stürmte beim Weltcup in Kontiolahti gleich auf das Podest. Im ersten Rennen des Winters über die 4x6 km belegten Herrmann, Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt und Franziska Preuß den dritten Platz. Es war im achten Rennen des Winters bereits die vierte Top-3-Platzierung für den Deutschen Skiverband (DSV).
Das DSV-Quartett (null Strafrunden+12 Nachlader) lag 43,9 Sekunden hinter den überragenden Schwedinnen (0+8) um Hanna Öberg, die in 1:12:44,5 Stunden vor Frankreich (+9,6 Sekunden/0+9) siegten. Das derzeit dominierende Team im Weltcup beendete damit auch die beeindruckende Siegesserie der diesmal enttäuschenden Norwegerinnen, die in der vergangenen Saison in allen sechs Rennen triumphiert hatten.
Am Sonntag (15.15 Uhr) steht bei den Frauen zum Abschluss der Wettkämpfe im finnischen Kontiolahti noch die Verfolgung über 10 km an. Herrmann hat als Fünfte nach dem Sprint eine gute Ausgangsposition.
Die hatte bei den Männern am Samstag auch Arnd Peiffer. Doch der Routinier wurde nach Platz zwei im Sprint in der Verfolgung über 12,5 km nach fünf Schießfehlern noch auf Rang 18 durchgereicht. Als bester DSV-Athlet kam dafür Benedikt Doll auf einen starken fünften Platz. Der 31-Jährige unterstrich damit seine aufsteigende Form.
Biathlon: Peiffer ärgert sich über fünf Schießfehler
Der Schwede Sebastian Samuelsson, nur 18. nach dem Sprint, feierte in 32:26,7 Minuten (1 Schießfehler) seinen ersten Weltcup-Erfolg vor dem Franzosen Fabien Claude (3/+15,8) und Johannes Thingnes Bö aus Norwegen (3/+19,5). Doll, der im Sprint Achter geworden war, lag nach zwei Schießfehlern 27,9 Sekunden zurück, Peiffer wies 1:18,8 Minuten Rückstand auf. Am Sonntag (12.45 Uhr/ARD) findet bei den Männern die erste Staffel der Saison über 4x7,5 km statt.
"Es kam ganz schöner Wind rein. So richtig wohl habe ich mich stehend nicht gefühlt, aber ich habe mich durchgemogelt. Ich bin richtig glücklich, dass es so geklappt hat. Es macht gleich viel mehr Spaß", sagte Doll, der mit den enttäuschenden Plätzen 29 und 32 in den Winter gestartet war, in der ARD.
Bei Peiffer war die Stimmungslage konträr, zumal er vor dem letzten Schießen noch in aussichtsreicher Position gelegen hatte. Doch mit drei Fehlern vergab der 33-Jährige alle Chancen. "So macht das keinen Spaß. Ich bin ziemlich sauer auf mich selbst, dass ich das nicht hinbekommen habe", sagte Peiffer.