Biathlet Benedikt Doll hat zum Auftakt seines finalen Weltcups seine erste kleine Kristallkugel klar verpasst. Der Ex-Weltmeister leistete sich im Sprint von Canmore vier Strafrunden und kam nach zehn Kilometern mit einem Rückstand von 2:25,6 Minuten auf Rang 23. Damit konnte er seinen Rückstand auf Tarjei Bö in der Disziplinwertung nicht mehr wettmachen, landete im Sprint-Weltcup wie im Vorjahr auf Platz vier.
Bester Deutscher am Fuße der Rocky Mountains war Johannes Kühn (1 Strafrunde/+1:20,4 Minuten) auf Position sieben, 16,2 Sekunden fehlten auf das Podest. Danilo Riethmüller (1/+1:22,4) wurde Neunter. Der Rest des Teams verschaffte sich ebenfalls eine ordentliche Ausgangsposition für den Verfolger. Der läuferisch starke Philipp Nawrath (3/+1:49,1), Justus Strelow (1/+1:51,1), Roman Rees (1/+2:01,5) und Philipp Horn (3/+2:07,8) schafften es allesamt unter die Top 20.
Vorne feierte der fehlerfreie Johannes Thingnes Bö hochüberlegen in 23:37,0 Minuten seinen ersten Sprintsieg der Saison. Im Gesamtweltcup baute der Norweger mit großem Abstand schnellste Läufer seinen Vorsprung auf seinen am Freitag drittplatzierten Bruder Tarjei (1/+1:04,2) auf 92 Punkte aus, das dürfte eine Vorentscheidung sein. Auf Platz zwei komplettierte der Italiener Tommaso Giacomel (1/+1:02,7) das Podest.
Doll bleibt auf seiner Abschiedstournee nach der Verfolgung am Samstag (22.10 Uhr) nur noch der Massenstart am Sonntag (22.20 Uhr/jeweils ZDF und Eurosport). Er spüre aber vielmehr "Freude" als "Wehmut" und sei mit seiner Entscheidung "ziemlich im Reinen".