"Wir müssen das Olympia-Programm verjüngen und auf die Wünsche der Jugend eingehen. Wir dürfen nicht zu konservativ sein", sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) auch mit Blick auf die wachsende Konkurrenz durch die X-Games. Schon bei den 1. Olympischen Sommerjugendspielen 2010 in Singapur seien einige interessante neue Disziplinen getestet worden, das werde in Innsbruck genauso sein: "Und davon könnten es einige ins Olympiaprogramm schaffen."
Von den neuen Formaten in Innsbruck werden Frauen-Skispringen, Snowboard-Slopestyle und Ski-Halfpipe bei den Winterspielen 2014 in Sotschi erstmals olympisch sein. Es gibt im Programm der Winterjugendspiele aber auch ganz neue Disziplinen wie kombinierte Teamwettbewerbe im Skispringen und der Nordischen Kombination sowie Skilanglauf und Biathlon. Zudem werden Mixed-Wettbewerbe und nationenübergreifende Staffeln ausprobiert. Spätestens 2015 müsste das IOC Neuerungen für das Programm der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang (Südkorea) beschließen.
Rogge sieht Jugendspiele nicht als sein Vermächtnis
Rogge bezeichnete die Winter-Premiere der Olympischen Spiele der Jugend schon vor der offiziellen Eröffnung als großen Erfolg. "Wir haben Sportler aus 70 Nationalen Olympischen Komitees hier. Das ist für den Winter eine sehr gute Zahl. Singapur hat gezeigt, dass das Konzept funktioniert. Innsbruck ist eine Stadt, die den Sport liebt. Und wir haben Schnee", sagte der Belgier: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir tolle Jugendspiele erleben werden."
Insgesamt nehmen in Innsbruck 1000 Sportler an den Jugendspielen teil, deren Austragung auf eine Idee des IOC-Präsidenten zurückgeht. Als sein persönliches Vermächtnis an die olympische Bewegung will er die Olympischen Spiele der Jugend trotzdem nicht verstanden wissen. "Über das Vermächtnis wird geredet, wenn man tot ist - ich habe damit aber überhaupt keine Eile", sagte Rogge mit einem Lächeln: "Die Spiele sind wichtig als Magnet für eine bessere weltweite Beteiligung am Sport. Und für die Erziehung junger Sportler."
Deshalb solle auch jeder Sportler die kompletten zehn Tage bei den Winter-Jugendspielen bleiben, um neben den Wettkämpfen auch am Kultur- und Erziehungsprogramm teilzunehmen. Die längere Abwesenheit aus der Schule sei zu verkraften. Rogge: "Was sind drei Tage im Leben? Das sind einmalige Erfahrungen für die Sportler. Das werden sie nie wieder erleben."