Olympisches Feuer entzündet

SID
Die Zeremonie fand im Heiligen Hain des antiken Olympia in Griechenland statt
© getty

Das Olympische Feuer ist 131 Tage vor Eröffnung der Winterspiele in Sotschi (7. bis 23. Februar) im Heiligen Hain des antiken Olympia in Griechenland entzündet worden.

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Der neue IOC-Präsident Thomas Bach hat das Olympische Feuer auf die lange Reise zu den Winterspielen im russischen Sotschi (7. bis 23. Februar) geschickt. 131 Tage vor der Eröffnungsfeier am Schwarzen Meer wurde am Sonntag die Flamme im Heiligen Hain des antiken Olympia in Griechenland entzündet. Im Beisein von Bach wurde das Feuer in einer traditionellen Zeremonie um 11.45 Uhr MESZ mit einem Parabolspiegel durch die Strahlen der Sonne entfacht.

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Für den 59-Jährigen Bach war es die erste Auslandsreise in seinem neuen Amt. "Es ist ein Zeichen dafür, wie sehr ich die alten Werte schätze", sagte der am 10. September als erster Deutscher zum IOC-Chef gewählte Tauberbischofsheimer dem "SID". Zum kommenden Olympia-Gastgeber sagte Bach in seiner Rede vor der Entzündung des Feuers: "Ich bin mir sicher, dass Sotschi hervorragende Olympische Spiele ausrichten wird."

Prominente Fackelträger

Erster Fackelträger war der griechische Skilangläufer Ioannis Antoniou. Das Feuer wird nach seiner Entzündung über mehrere Tage in die griechische Hauptstadt Athen getragen. Dort findet am 5. Oktober im alten Panathinaikon Stadion, 1896 Schauplatz der ersten Olympischen Spiele der Moderne, die Übergabe an das russische OK statt.

Einen Tag später folgt die Überführung der Fackel nach Moskau. Erster russischer Läufer wird in der russischen Hauptstadt am 7. Oktober, dem Geburtstag von Russlands Präsident Wladimir Putin, Eishockey-Star Alexander Owetschkin von den Washington Capitols sein.

Die Flamme ist beim mit 65.000 Kilometern längsten Fackellauf Olympischer Winterspiele 123 Tage durch Russland unterwegs. Auch Thomas Bach wird voraussichtlich in Sotschi die Fackel für ein kurzes Wegstück übernehmen und zusammen mit Wladimir Putin, der ihm schon gleich nach seiner Wahl zum Weltsportchef telefonisch in Buenos Aires gratuliert hatte, die Spiele eröffnen.

"Der olympische Fackellauf ist das Symbol für den Geist und die Werte, die die olympische Bewegung motivieren", sagte Bach, "die Läufer werden die Botschaft des Friedens und der olympischen Werte verbreiten."

Fackel wird sogar zum Nordpol gebracht

Beteiligt am Fackellauf sind im größten Flächenland der Erde 14.000 Läufer, passiert werden sollen 2900 Städte in allen 83 russischen Regionen. 90 Prozent der russischen Bevölkerung leben damit maximal eine Stunde vom Weg der Fackel entfernt. Die Flamme wird unter anderem von Autos, Zügen, Flugzeugen, traditionellen Perde-Dreispännern und sogar von Hirschen transportiert.

Auch einige spektakuläre Höhepunkte sind auf der langen Reise zu den Wettbewerben am Schwarzen Meer geplant. So wird ein Atomeisbrecher der russischen Marine die Flamme zum Nordpol bringen. Das Spezialschiff "50 Jahre des Sieges" transportiert das Feuer gut 5000 Kilometer durch das ewige Eis.

Nach der Ankunft am nördlichsten Punkt der Erde hält eine Expedition aus Arktis-Forschern und -Schützern unter Führung des russischen Polar-Wissenschaftlers Artur Schilingarow eine kurze Zeremonie ab und setzt anschließend den traditionellen Staffellauf entlang der freigebrochenen Wasserrinne fort.

Transport in den Weltraum?

Schilingarow bezeichnete den Ausflug in die Arktis als risikolos: "Expeditionen zum Nordpol sind seit langem eine Routine-Übung für Russlands Eisbrecher. Das Schiff hat außerdem einen sehr erfahrenen Kapitän, der weiß, wie er hin- und auch wieder zurückkommt."

Geplant ist ferner, dass das Feuer über die Internationale Raumstation ISS erstmals den Weltraum erreicht. Dort soll die Flamme in der ISS die Erde 49-mal umrunden. Die Kosmonauten Sergej Ryasansky und Oleg Kotow sollen die Fackel sogar mit auf einen Weltraumspaziergang nehmen - die Flamme wird dann allerdings aus Sicherheitsgründen gelöscht. Kosmonaut Fjodor Jurtschichin, der bereits auf der ISS stationiert ist, wird die Spezialfracht auf seinem Rückflug wieder zur Erde mitnehmen.