Gegen Hörmann läuft derzeit ein Bußgeldverfahren, das sich auf eine Zeit bezieht, in der der noch amtierende Präsident des Deutschen Skiverbandes Unternehmer in der Tonziegelbranche war. Die Firma Creaton AG, deren Geschäftsführer Hörmann war, soll vor sieben Jahren illegale Preisabsprachen getroffen haben.
Das DOSB-Präsidium erklärte am Dienstag: "In einer Telefonkonferenz hat das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes sich am heutigen Dienstag mit den Bußgeldverfahren befasst, die das Bundeskartellamt vor sieben Jahren u.a. gegen ein Unternehmen der Tondachziegelbranche und dessen damaligen Vorstandsvorsitzen Alfons Hörmann (der dieses Amt bis 2010 inne hatte) eröffnet hat."
Zu der Frage, ob dieses Verfahren Auswirkungen auf die Kandidatur von Alfons Hörmann für das Ehrenamt des DOSB-Präsidenten haben könnte, habe das Präsidium den Rat von Jürgen Thumann eingeholt, dem Corporate-Governance-Beauftragten des DOSB.
Kandidatur erfolgt wie geplant
"Nach eingehender Prüfung und intensiver Erörterung ist Thumann zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um ein schwebendes Verfahren handelt, das die Kandidatur von Alfons Hörmann nicht beeinträchtigt", hieß es in der Stellungnahme des DOSB.
Es bestehe lediglich der Verdacht einer "Ordnungswidrigkeit wegen eines Vorgangs, der mehr als sieben Jahre zurückliegt und seitdem öffentlich bekannt" sei. Auch eine Ordnungswidrigkeit erlaube es, so Thumann, "Herrn Hörmann, das Amt des DOSB-Präsidenten wahrzunehmen". Das Präsidium habe sich dieser Auffassung angeschlossen, hieß es.
Hörmann beteuert Unschuld
Hörmann selbst hatte eine Mitschuld stets von sich gewiesen. "Während meiner Zeit bei der Creaton AG war ich an keinen Preisabsprachen beteiligt.
Zu Details des seit sieben Jahren laufenden und bekannten Verfahrens, das mein ehemaliger Arbeitgeber Etex führt, kann ich mich nicht äußern", erklärte Hörmann auf SID-Anfrage: "Die seit Jahren bekannten Fakten habe ich nochmals dem Deutschen Skiverband und dem DOSB mit der Bitte um sofortige Prüfung weitergegeben."