"Das IOC will sich an Spekulationen über hypothetische Szenarien nicht beteiligen", teilte der Verband auf SID-Anfrage mit und erklärte weiter: "Jede Entscheidung in diesem Fall wird nach der Regel 34 der Olympischen Charta ausgelegt."
Deutschland zieht in Erwägung, sich 2024 sowohl um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele als auch um die Fußball-EM zu bewerben. In Paragraf 34 der Charta steht, dass "Organisation, Ausrichtung und Medienberichterstattung" der Spiele in keiner Weise von einem anderen Ereignis, das in der Ausrichterstadt, ihrer Umgebung oder an anderen Wettkampfstätten stattfindet, beeinträchtigt sein darf.
Beeinträchtigungen nicht zu vermeiden
Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" ließen sich solche Beeinträchtigungen jedoch nicht vermeiden. Außerdem habe der ehemalige IOC-Präsident Jacques Rogge vor zwei Jahren der Türkei eine Doppelkandidatur mit Verweis auf das Regelwerk ausgeschlagen, hieß es in der SZ weiter. Die entscheidende Frage ist nun, ob Olympische Spiele in Deutschland im Jahr 2024 von einer zusätzlich ausgerichteten Euro beeinträchtigt würden.
IOC-Präsident Thomas Bach hatte sich schon Anfang September zu möglichen Beeinträchtigungen geäußert, ohne allerdings explizit Bezug auf die Olympische Charta zu nehmen. "Ich sehe da kein Konfliktpotenzial", hatte Bach erklärt: "Die Stadien sind dank der grandiosen WM 2006 im besten Zustand in ganz Europa, insoweit wären hier wohl keine nennenswerten infrastrukturellen Maßnahmen erforderlich." Nur aus organisatorischer und logistischer Sicht müsse man einen zeitlichen Abstand garantieren, so Bach.