IOC-Präsident Thomas Bach hat eingeräumt, dass im Anschluss an die Olympischen Winterspiele von Sotschi/Russland nicht die erhoffte Nachhaltigkeit eingetroffen sei. "In Bezug auf die Nachnutzung hat Sotschi durch die politischen Umstände Probleme. Das ist offensichtlich", sagte Bach in einem Interview mit der "Rheinischen Post".
Die Pläne der Nachnutzung in Bezug auf Tourismus, Konferenzen und Sport seien "durch die politischen Verhältnisse sehr beeinträchtigt", räumte der 60-Jährige ein.
Die russische Regierung hatte ursprünglich viel vor. "Es gab dezidierte Pläne, die unter anderem die Anbindung Sotschis über Charterflüge vorsahen. Das war sehr konkret und detailliert. Das nun umzusetzen, wird enorm schwierig", meinte der deutsche IOC-Chef.
Nachhaltigkeit ist ein zentraler Punkt in Bachs Agenda 2020, über die am Montag und Dienstag in Monaco auf der 127. Session des Internationalen Olympischen Komitee (IOC) abgestimmt wird.
"Nachhaltigkeit sehr wichtig"
"Nachhaltigkeit, Glaubwürdigkeit und Jugend sind unsere Topthemen im Zuge unserer Reformagenda. Nachhaltigkeit geht für uns über den Umweltschutz hinaus. Es geht auch um das Erbe, das die Spiele hinterlassen, um soziale und finanzielle Nachhaltigkeit", sagte Bach.
Insgesamt stimmen die IOC-Mitglieder über 40 Verbesserungsvorschläge ab, die Bach vorgelegt hat. Sotschi gilt Olympia-Gegnern mit seinen Investitionen von 50 Milliarden Dollar als Paradebeispiel für den olympischen Gigantismus.