"In Saudi-Arabien herrscht Geschlechter-Apartheid. Das Warten auf Reformen in Saudi-Arabien hat jetzt ein Ende. Der Machtwechsel dort verkompliziert die Lage vielleicht, darf aber kein Freifahrtschein sein", sagte Worden der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Mit dem Ausschluss von Afghanistan unter den Taliban habe das IOC ein Beispiel gesetzt, so Worden, die das Thema bei einem Treffen mit IOC-Präsident Thomas Bach im vergangenen Oktober zur Sprache gebracht hatte. "Wenn das IOC nicht mit dem Ausschluss drohte, würde es sich wie ein Komplize verhalten. Die Sprache in der Olympischen Charta ist eindeutig: Sport ist ein Menschenrecht. Wir sind jetzt an dem Punkt angekommen, an dem ein Ausschluss als einzige verantwortungsvolle Option bleibt", sagte Worden.
Lob für Reformen
Zugleich nahm Worden Sportfunktionäre und Sponsoren in die Pflicht, ihre Macht einzusetzen, um Veränderungen anzustoßen. "Wenn der Sport seine Rolle nicht ausfüllt, dann lässt er Frauen und Mädchen in Saudi-Arabien im Stich", sagte sie. Zuletzt hatte ein Testspiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München in der Hauptstadt Riad für Diskussionen gesorgt. Der Klub war für sein Gastspiel von vielen Seiten kritisiert worden.
Ein Dorn im Auge ist Worden das Verhalten des Fußball-Weltverbands FIFA mit den künftigen WM-Gastgebern Russland und Katar. "Die FIFA muss sich in eine Lage versetzen, in der sie sich verteidigen kann, wenn Missbrauch und Rechtsverletzungen öffentlich werden. Das wird passieren, das ist sicher", sagte sie. Lob fand Worden für die unter Bach beim angestoßenen IOC-Reformen. Diese seien allerdings überfällig geworden.