Um kalkulierte Ausgaben von zwei Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro) für die futuristische Arena tobt in der japanischen Hauptstadt seit Monaten Streit. Bereits Ende Juni war bekannt geworden, dass für die zweiten Sommerspiele in Nippons Hauptstadt nach 1964 das von Star-Architektin Zaha Hadid entworfene Stadion umgerechnet 650 Millionen Euro teurer wird als zunächst vorgesehen. Japanische Politiker, Intellektuelle und die große Mehrheit der Bürger wehren sich seitdem gegen die Pläne.
"Wir haben uns die Logistik und die Bauzeit angeschaut. Ich habe diese Entscheidung getroffen, weil mir versichert wurde, dass der Bau rechtzeitig fertiggestellt werden kann", sagte Abe nun: "Wir müssen die Kosten soweit wie möglich kontrollieren. Wir sind entschlossen, den bestmöglichen Plan so schnell wie möglich auszuarbeiten."
Rugby-WM 2019 ist Leidtragender
Erster Leidtragender der Neuausrichtung ist dennoch die Rugby-WM 2019, deren Organisatoren sich nun nach alternativen Spielstätten in Tokio und Yokohama umschauen müssen. Unter anderem das Finale sollte ursprünglich im bis dahin fertiggestellten Olympia-Neubau stattfinden.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will die Entwicklung nun genau im Auge behalten. "Das Stadion ist ein nationales Projekt, welches Japan über viele Jahre zu Gute kommen soll. Deshalb ist die japanische Regierung in der besten Position, um die richtige Entscheidung zu treffen", sagte IOC-Vizepräsident John Coates: "Wir werden eng mit dem Organisationskomitee zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass auch im neuen Plan all das rechtzeitig umgesetzt wird, was für die Spiele notwendig ist.