"Es geht um viel Geld. Wir sind in guten Gesprächen", sagte de Maiziere im SID-Interview.
Einen Zeitpunkt für eine Entscheidung nannte de Maiziere nicht. "Wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind", könne man mit einem Okay des Bundes rechnen.
Er glaube nicht, dass die noch immer fehlende Zusage des Bundes die Hamburger Bürger beim entscheidenden Olympia-Referendum am kommenden Sonntag negativ beeinflussen würden.
Insgesamt soll sich der Bund und damit der Steuerzahler mit 6,2 Milliarden Euro an den Gesamtkosten von geschätzt 11,2 Milliarden Euro beteiligen, Hamburg will nicht mehr als 1,2 Milliarden Euro beisteuern.
"Steht nicht zur Debatte"
"Dass ein Ereignis wie die Olympischen Spiele viel Geld kosten wird, weiß jeder der Beteiligten - auch die Bürger", sagte de Maiziere. Doch gerade die IOC-Reformagenda 2020 biete "gute Chancen für nachhaltige und kostengünstigere Olympische und Paralympische Spiele".
Die Gefahr, dass mit einer Ablehnung in Hamburg eine deutsche Olympia-Bewerbung auf Jahrzehnte vom Tisch sein könnte, beschäftigt den Minister derzeit nicht: "Was wäre wenn... Das steht jetzt nicht zur Debatte." Generell will sich der CDU-Politiker nicht mit einem negativen Ausgang des Referendums beschäftigen. "Gewinnen ist die Devise - nicht nur im Sport."
De Maiziere glaubt auch nicht, dass die Terroranschläge von Paris und die Länderspielabsage von Hannover negativen Einfluss auf den Ausgang des Referendums nehmen könnten.
Vertrauen der Fans geschwächt
"Die Menschen dürfen vertrauen, dass die Sicherheitsbehörden bei Großveranstaltungen immer sorgfältig, besonnen und wachsam agieren. In diesem Sinne werden selbstverständlich auch die Olympischen und Paralymischen Spiele ein Sicherheitskonzept haben - nicht nur im Hinblick auf Terrorismus", sagte er.
Allerdings verlangte de Maiziere vom Sport und insbesondere vom Fußball, nach den Skandalen in FIFA und DFB mehr Maßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen.
"Die Berichte der vergangenen Wochen und Monate führen uns wieder einmal deutlich vor Augen, wie wichtig und berechtigt die Forderung nach mehr Good Governance im Bereich des Sports ist", sagte der Minister: "Hier muss der Sport aus meiner Sicht insgesamt noch deutlich mehr tun, und zwar auch im Interesse der von ihm stets beanspruchten Autonomie." Die IOC-Reform sei "hierfür ein gutes Beispiel".