Priorität habe für das IOC "die Gesundheit der Athleten. Die Behörden tun alles, um das Virus zu bekämpfen und einzugrenzen", sagte der 56-jährige Schotte.
Von keiner Seite sei das IOC aufgefordert worden, die Spiele abzusagen. Budgett ist überzeugt davon, dass die Häufigkeit der auftretenden Fälle während der Zeit der Spiele vom 5. bis 21. August deutlich sinken wird, weil es in den Winter-Monaten in Brasilien kälter und trockener sei.
Große Hoffnungen auf eine wirksame Bekämpfung des Zika-Virus verknüpft Brasiliens Regierung mit den kommenden umfassenden Maßnahmen. Staatspräsidentin Dilma Rousseff wird am Samstag persönlich in Rio sein, wenn eine landesweite Aktion gestartet wird.
220.000 Armeeangehörige und 46.000 weitere Personen werden dann ausziehen, um die Bevölkerung in 353 ausgewählten Städten des Landes mittels Informationsblättern über die Möglichkeiten zur Eindämmung des Virus zu unterrichten.
Keine Panik beim DOSB
Darüber hinaus werden Bürgermeister, Gouverneure, regionale Minister und Militärangehörige unter anderem in Krankenhäusern und Schulen über das Virus und dessen Bekämpfung berichten. Sogar einige Minister aus dem Kabinett von Dilma Rousseff werden sich an der Aktion beteiligen.
Gesundheitsminister Marcelo Castro rief dazu auf, den Samstag als Tag des Saubermachens zu nutzen. "Wenn jede Familie einmal in der Woche 15 Minuten lang ihre Wohnung säubert, ist das nicht zu viel", sagte Castro.
Der DOSB nimmt das Problem des Zika-Virus weiterhin sehr ernst, ohne jedoch in Panik zu verfallen. Die Athleten sind vom medizinischen Stab des DOSB unter dem Leitenden Arzt Dr. Bernd Wolfarth informiert worden.
In den kommenden Wochen finden in einigen Sportarten noch Testwettkämpfe in Rio mit deutscher Beteiligung statt, so haben die Wasserspringer ab dem 19. Februar dort ihre Olympia-Qualifikation. Es folgen der Weltcup der Modernen Fünfkämpfer im März sowie im April die Qualifikation der Kunstturner, die Mannschafts-WM der Fechter im Herrensäbel und Damenflorett sowie ein Schützen-Weltcup.
Zika-Virus: Guillain-Barré-Syndrom und Schädelfehlbildungen
Das durch Stechmücken übertragene Zika-Virus steht im Verdacht, bei einer Infektion von Schwangeren Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) beim ungeborenen Kind auszulösen.
Erwachsene können an dem Guillain-Barré-Syndrom erkranken, einer seltenen Nervenkrankheit. Diese kann zu dauerhaften Lähmungen führen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat wegen der rasanten Ausbreitung den "weltweiten Gesundheitsnotstand" ausgerufen. Derzeit sind vor allem Süd- und Mittelamerika betroffen.