Die beiden Sender werden bis zur Schlussfeier am 21. August im täglichen Wechsel insgesamt 340 Stunden live im Fernsehen berichten. Hinzu kommen rund 1000 Stunden Livestreams im Internet, wo Nutzer ihr eigenes Programm zusammenstellen können. "Rio bedeutet für uns Samba rund um die Uhr", sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Hamburg und bezeichnete die ersten Spiele in Südamerika als "besondere Herausforderung". ARD und ZDF "wollen noch einmal zeigen, was öffentlich-rechtliche Qualität bedeutet".
Die Großveranstaltung mit rund 10.500 teilnehmenden Athleten aus mehr als 200 Ländern, die in 39 Sportarten um 306 Goldmedaillen kämpfen, könnte vorerst das letzte olympische Hurra der öffentlich-rechtlichen Sender werden. ARD und ZDF droht nach den Spielen von Rio das historische Olympia-Aus. Sämtliche TV- und Multiplattform-Übertragungsrechte der Olympischen Spiele 2018 bis 2024 liegen beim US-Unternehmen Discovery Communications. Die Muttergesellschaft des Spartensenders Eurosport zahlte dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) dafür im vergangenen Sommer 1,3 Milliarden Euro.
"Wir sind zurzeit in Gesprächen, was die Sublizenzen angeht", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres und bezeichnete große Sportereignisse wie die Olympischen Spiele als "Kitt der Gesellschaft. Da steht ein großer Wert auf dem Spiel". Bekommen ARD und ZDF auch im Nachgang keine Lizenzen, würden sie 2018 erstmals in ihrer Geschichte nicht vom Weltfest des Sports berichten.
In Rio setzen ARD und ZDF in Rio technisch und personell auf eine noch engere Zusammenarbeit als zuletzt. So wird das Olympia-Studio gemeinsam genutzt und viele der insgesamt 480 Mitarbeiter (wie in London) sind - ob bei Technik und Produktion oder auch der Kommentierung der Live-Streams im Netz - für beide Sender gleichermaßen aktiv. Die Produktionskosten würden laut Herres leicht über den von London (rund 20 Millionen Euro) liegen.